Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Maestra: Meine Kopfschmerzkarriere … hat hoffentlich bald ein Ende

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  • Maestra
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    Ein sensationeller Erfolg jagt den anderen! 🙂

    Ich hatte gestern eine richtig fiese Migräneattacke, die ich blöderweise auch noch auf der Arbeit aussitzen musste. Ich mag mich gerade einfach nicht krankmelden, weil ich doch schon so lange deswegen krank war.

    Jedenfalls habe ich die Migräneattacke mit Triptan und Naproxen nach 3 Stunden im Griff gehabt und hab auf der Arbeit sozusagen alle Kollegen mit meinen hochgelegten Füßen angesteckt. *gg* Zum Schluss saß das komplette Team mit im Büro, irgendjemand reichte mir ein Kühlpad, literweise Kaffee und anstatt angestrengt zu arbeiten, haben wir uns auf eine Besprechung geeinigt. Die war auch mal nötig und es wirkte im Nachhinein irgendwie produktiver als sonst. 😉

    Die Migräneattacke – und nun kommen wir zu meinem Erfolgserlebnis – ist NICHT wieder gekommen. 😀 Das passiert mir seit November immer wieder, dass die üblichen 3 Tage komplett abgekürzt wurden auf wenige Stunden, bis halt das Triptan wirkt.

    Das liegt schlichtweg an meinem konsequenten Verhalten bei der Migräne. Sonst bin ich nach Wirkung des Triptans gleich wieder los und hab meinen Alltag gewuppt … das mache ich jetzt nicht mehr! Ich tue an mindestens 2 Tagen noch so, als hätte ich Pattex am Hintern und klebe am Sofa fest. 😉 Das erfordert viel Verständnis von meiner Familie, aber es wird langsam.

    Das Laufen tut mir auch außerordentlich gut. Inzwischen mache ich es fast täglich, sofern mir der Kopf und das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen. Merke ich nur ein leises Ziehen im Nacken, so heißt es jetzt für mich: Loslaufen …
    Es scheint so ein Verspannungs-und Stress-Ding zu sein. Das kann ich lockern bzw. auflösen, wenn ich mich körperlich etwas anstrenge. Funktioniert super!

    Was ebenfalls anscheinend sehr wichtig bei mir zu sein scheint: Viel trinken und ! regelmäßiges ! gesundes Essen. Da die letzte Attacke nachts kam und mich schon morgens umwarf, wirds der fehlende Kohlenhydratsnack am Abend gewesen sein. Denn das war seit langem mal wieder ein Abend, wo ich das komplett vergass.

    Zu dem Amitriptylin und den Betablockern kommt nun anscheinend auch noch die neue Pille hinzu, die eine Art Prophylaxe darstellt. Ich nehme sie durch und sie ist auch etwas stärker als die letzte Pille. So unterliege ich keinen großartigen Tagesschwankungen mehr, was mir sehr gut tut.
    Ich beobachte das Ganze noch ein Weilchen … eigentlich ist es noch zu früh, um eine Aussage zu treffen.

    Durch das Laufen und der damit verbundenen körperlichen Anstrengung hat das starke Schwitzen durchs Amitriptylin und/oder Betablockern deutlich nachgelassen.

    Alles in allem darf es jetzt bitte so bleiben. 🙂 Ich bin wirklich happy mit dem Ergebnis und das habe ich komplett Kiel zu verdanken. Die Psychologin und mein Stationsarzt haben mir die Augen geöffnet, was alles so dermaßen schief läuft. 😉 Nun behandel ich mich gerade selbst wie ein rohes Ei … muss auch mal sein und tut mir wirklich gut! 🙂

    Euch allen einen schöne vorweihnachtliche Zeit!
    Liebe Grüße
    Katja

    Tanni
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    Beitragsanzahl: 2102

    Liebe Katja,

    deine positiven Berichte in letzter Zeit erfreuen mich immer wieder! 😀 Ich wünsche dir sehr, dass es so weitergeht!
    Dir ebenfalls eine schöne Adventszeit, genieße sie und lass es dir gut gehen!

    Liebe Grüße, Tanni

    Maestra
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    Beitragsanzahl: 217

    Danke liebe Tanni! 🙂

    Hab heute leider einen miesen Tag. Ich bin irgendwie seit gestern tierisch verspannt. Konnte deswegen schon nicht gut schlafen.
    Schultern und Nacken tun mir weh, Kopfschmerzen machten sich ab heute Mittag dann breit. Alles mehr auf der rechten Seite., aber ansich betrifft es den ganzen Kopf.

    Minzöl zeigte ein wenig Wirkung, Wärme im Nacken tut gut … aber weggegangen sind die Kopfweh nicht.

    Heute Nachmittag dann war ich mutig und bin einfach raus und für eine Stunde gelaufen. Die Kopfschmerzen waren dabei völlig weg bzw. habe ich sie nicht wahrgenommen? Kaum zu Hause, ging es wieder los.

    Ich schätze, Migräne ist das nicht. Eher so ein Verspannungs-, Verrenkungs- und Spannungskopfschmerz.

    Weil es heute Abend trotz warmer Dusche und Entspannung trotzdem nicht wegging, habe ich nun Naproxen genommen. Wirkung gleich null. 🙁

    Wie blöd ist das denn?

    Das ist mir seit Kiel nicht mehr passiert, dass ein Schmerzmittel plötzlich keine Wirkung zeigt. Oder habe ich etwa doch Migräne? Aber hätte ich dann vorhin draußen eine Stunde rumrennen können? Ich denke eher nicht!

    Seltsam, frustrierend und schmerzhaft gerade.

    Liebe Grüße
    Katja

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Katja,

    versuche, mehr Gelassenheit zu erlangen. Du lässt Dich von jedem kleinen „Misserfolg“ gleich wieder so runterziehen und das schadet Dir.

    Sieh das Ganze und sieh Deinen enormen Erfolg, den Du bis jetzt schon verzeichnen konntest. Nutze die Triptanschwelle, lies Prof. Göbels Buch, lies die anderen Erfahrungsberichte hier und habe immer vor Augen, dass Du nunmal das Kopfschmerzproblem hast. 😉 Es ist zu verbessern, wie Du ja tatsächlich erfahren hast, aber es ist da! Es gehört irgendwie zu Deinem Leben dazu, integriere es gedanklich. Ich denke, erst dann wirst Du ruhiger werden und Dich durch Attacken, die natürlich nach wie vor kommen werden, nicht mehr jedes Mal aus der Bahn werfen lassen. 😉 Denk darüber nach.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Tanni
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2102

    Liebe Katja,
    solche miesen Tage kann es immer mal geben – mein Kopf ist seit Montag fleißig dabei, mir das Leben schwer zu machen…

    Mir hilft in solchen Situationen das Bewusstsein, dass es immer bessere und schlechtere Tage gibt. Damit nehme ich die schlechten Tage wie sie sind, mache das beste draus und lass mir davon die Laune nicht vermiesen – die besseren Tage genieße ich dafür umso mehr, weil ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist 🙂

    Ich wüsche dir, dass das Ganze heute wieder besser aussieht – und wenn dem nicht so sein sollte, dann wünsche ich dir, dass du dir trotz deinem Kopf die Lebensfreude nicht vermiesen lässt 🙂

    Liebe Grüße, Tanni

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Guten Abend zusammen! 🙂

    Nur um es noch mal aufzuklären: Ich lasse mich ganz sicher nicht von einem kleinen Misserfolg gleich runterziehen! Die Migräne ist ein Teil von mir und das ist durchaus in meinem Kopf angekommen. Scheinbar drücke ich mich manchmal ein wenig zu negativ in meinen Beiträgen aus, sodass man anscheinend denken könnte, ich heule hier in mein Taschentuch und bin der depressivste Mensch der Welt!
    Mit nichten! 😉

    Ich werde mich künftig bemühen, bin aber ehrlich gesagt doch irritiert, dass man mich so wahr nimmt.

    Liebe Grüße
    Katja

    PS: Kopfschmerzen sind weg, ich war „nur“ entsetzlich blockiert, was sich heute morgen mit lautem Knacken im Bett von selbst reguliert hat.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Manchmal bekommt man einen Spiegel von anderen vorgehalten und dies sollte im besten Falle zum Nachdenken animieren. Ich bin sehr zuversichtlich bei Dir. 🙂

    Lass es knacken und schlaf gut,
    Bettina 🙂

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Guten morgen zusammen! 🙂

    Kleines Update? 😉

    Der Dezember verhält sich ähnlich wie der November. Bisher nur 9 Tage Kopfschmerzen und nur 4 davon musste ich behandeln (die anderen 5 Tage waren entweder keine Migräne oder nur „Ausläufer“ der Migräne, für die ich – sofern machbar – keine Medikamente nehmen brauche).

    🙂

    Das Joggen (naja, NOCH ist es Walken mit einigen Laufeinheiten) scheint tatsächlich viel zu meinem Wohlbefinden beizutragen. Ich habe es notiert und dabei festgestellt, dass ich durchs Laufen (an der frischen Luft) die „Ausläufer“ einer Migräne schneller abklingen lassen kann. Es ist hinterher komplett weg! 😀
    Manchmal gelingt es mir sogar einen Anflug damit abzuwürgen. Ich schätze, diesen Monat habe ich gute 3 oder 4 Tage damit „gerettet“.

    Durchs Laufen haben sich einige Nebenwirkungen des Amitriptylins und/oder Bisoprolols auch verflüchtigt. Die Schwitzerei ohne jeglichen Grund (besonders morgens nach dem Aufstehen) ist nicht mehr so massiv vorhanden. Zudem ist die sedierende Wirkung des Amis abends völlig verschwunden. <- finde ich allerdings schade, fand ich irgendwie nett! 😉 Insgesamt habe ich mein Verhalten der Migräne gegenüber massiv geändert, was sicherlich ebenfalls noch dazu beiträgt, dass es mir besser geht. An den Tagen mit Migräne behandele ich mich selbst wie ein rohes Ei und halte konsequent die Füße still. Fällt mir extrem schwer! 😉 50% der Anfälle schaffe ich mit der Triptaneinnahme inzwischen komplett zu kupieren. Vor einem halben Jahr war das noch nicht denkbar für mich. Zum einen ist halt das gezielte Laufen dagegen mit verantwortlich, zum anderen „jongliere“ ich etwas mit unterschiedlichen Triptanen. Es gibt Migräneattacken, die beginnen ganz rasant und fühlen sich heftiger an … da nehme ich dann Zolmitriptan. Und es gibt Migräneattacken, mit denen ich schon morgens aufstehe. Es sind so hinterhältige schleichende, die ich erst gar nicht wahrnehme. Bis ich dann im Laufe des Tage plötzlich feststelle, dass mir ein Messer im Auge steckt und es im Hinterkopf pocht. Da nehme ich dann lieber das Allegro mit der sehr langen Halbwertzeit, denn erfahrungsgemäß sind die schleichenden Attacken auch die hartnäckigsten. Alles in allem geht es mir also recht gut mit dem jetzigen Stand! 🙂 Und wenn das so bleibt, dann hatte Herr Prof. Göbel mit seiner Einschätzung also Recht: chronische Migräne ist erledigt, sondern „nur“ 4-5 Migräneattacken im Monat, die ich recht gut im Griff habe.
    Ich leide nicht mehr tagelang, weil ich die Medikamente nicht richtig weiß einzusetzen, sondern habe am Tag wenn dann nur noch wenige Stunden Migräne, bis der Medikamentencocktail wirkt. 🙂

    Ich renne mir also künftig weiterhin die Migräne weg 😉 und werde dann in einem halben Jahr, wenn sich alles weiter so gut verhält, mal anfangen ganz vorsichtig das Amitriptylin runterzudosieren. Dann habe ich es mehr als ein Jahr genommen und ich hoffe, das es mir gelingt.

    Liebe Grüße
    Katja

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Guten Morgen, liebe Katja,

    es macht richtig Freude, deine sooo positiven Updates zu lesen. Wie schön, dass es dir jetzt so gut geht.
    Da war der Aufenthalt in Kiel für dich ja das ganz große Los im Jahr 2013.

    Magst du deine Freude nicht auch mal im Gästebuch der Schmerzklinik zeigen?
    Einmal ist es für die lieben Menschen, die dort Tag für Tag ihr Bestes geben, damit es uns besser geht, sicher schön zu lesen und außerdem bekommen so Interessierte einen Einblick in die Möglichkeiten einer Schmerztherapie in Kiel.

    Ich wünsche dir, dass du am Ende des nächsten Jahres auch wieder ein so schönes Update schreiben kannst.
    Liebe Grüße,
    Julia

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Das ist eine gute Idee, liebe Julia. 🙂
    Einen Gästebucheintrag zu verfassen, sollte ich wirklich machen. Danke! 😀

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Super Idee, Julia und schön, dass Du immer wieder mal darauf hinweist. 🙂

    Würde ich gut finden, liebe Maestra, wenn Du Deiner Freude auch im Gästebuch Ausdruck verleihst. 🙂

    Ich freue mich auch mit Dir, dass Du vom Klinikaufenthalt so gut profitieren konntest und das Gelernte gut in Deinen Alltag integrieren kannst. Nur so geht das auch, denn Tablettenschlucken alleine ist nicht der richtige Weg.

    Weiter so! 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Hallo ihr lieben! 🙂

    Kleines Update. 😉 Ich habe heute endlich nach 3 Monaten meinen endgültigen Entlassungsbericht bekommen. Man kam dort etwas in Verzug, aber nun ist alles da. 🙂 Die Diagnose „chronische Migräne und episodische Depressionen aufgrund der Schmerzerkrankung“ ist noch hinzugekommen, was ich dem Versorgungsamt nun vorlegen kann, damit die den GdB evtl. noch anpassen.

    Ansonsten geht es mir weiterhin „gut“. Die Migräneattacken sind inzwischen durch die gezielten Medikamente besser händelbar für mich und haben sich zudem etwas positiver verändert (wenn man überhaupt bei Migräne von positiv sprechen kann). Sie sind derzeit nicht mehr so heftig und der Wiederkehrkopfschmerz tritt nur noch manchmal auf. Meistens immer dann, wenn ich den Zeitpunkt verpasst habe, die Migräne gleich im Keim zu ersticken. Wenn sie sich erst noch hochschaukel konnte, kämpfe ich meist immer anschließend dann trotz Triptane 3 Tage. Daher bemühe ich mich, schnell zu reagieren, was mir derzeit ganz gut gelingt. 🙂

    Die Migräneprophylaxe Amitriptylin 75 mg reduziere ich nun in Absprache mit meinem Arzt auf 25 mg. Habe sie nun 7 Monate (fast 8) in der hohen Dosis genommen, was mir insgesamt einige unangenehmen Nebenwirkungen und eine Gewichtszunahme von 12 Kilo eingebrockt hat. 🙁
    Trotz täglichem Sport (sofern mich die Migräne lies) und kalorienreduzierter Vollkosternährung wurde es immer mehr. Ich hoffe, dass sich durch die Reduzierung der Dosis an meinem Gewicht wieder etwas tut und die geringere Dosis des Amitriptylins noch ausreicht, um die Migräne weiterhin noch i Schach halten kann. Je nachdem wie sich mein Kopf verhält, werde ich evtl. sogar ganz absetzen, aber das entscheide ich erst in einigen Wochen.

    Das Bisoprolol ist ebenfalls eine scheinbar gute Prophylaxe für meine Migräne, allerdings bekam ich es ja eher für meinen extrem hohen Ruhepuls aufgrund eines minimalen Herzklappendefekts. In Absprache mit dem Kardiologen werde ich auch dieses irgendwann ausschleichen. Ich musste ihm allerdings versprechen, dass ich mir dafür ein Sportlerherz anlege. 😉 Belastungs-EKGs im 14tage-Rhythmus werden mir dann blühen, aber egal.

    Ich hoffe, mein Vorhaben klappt. 🙂 So wie es aussieht, habe ich eine recht gute wirksame neue Prophylaxe im Ausdauersport gefunden und vielleicht reicht es ja jetzt damit.

    Liebe Grüße
    Katja

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