Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein ”Leben” mit den Kopfschmerzen (Sheri)

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  • Daniela
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1127

    Hi Sheri,

    ich gebe auch mal meinen Senf dazu ;o)

    Bei mir hat die „Migräne-Karriere“ ähnlich angefangen. Im Prinzip sobald ich auf eigenen Beinen stehen musste; als ich daheim auszog und eine Ausbildung begann.

    Auch ich hab anfangs selber behandelt…was einen fast zwingend irgendwann in den MÜk führt.

    Auch ich hatte Angst- und Panikattacken. Allerdings ursächlich nicht direkt in der Migräne. Ich hatte immer Jobs/Arbeitgeber die keinen Druck aufgebaut haben. Und anfangs waren die meisten Attacken am Wochenende; d.h. der Arbeitgeber hat das nicht wirklich mitbekommen.

    Nachdem ich 2009 an einen Punkt kam, wo ich nicht mehr weiterkam, hat mich meine Hausärztin auch an einen Psychiater überwiesen.
    Ich hatte Glück und bekam innerhalb von 4 Wochen einen Termin.

    Allerdings habe ich eine tiefenpsychologische Therapie gemacht. Die geht 80 Termine lang, einmal die Woche 50 Minuten.
    Damals hatte ich keine Ahnung, was das richtige ist für mich und musste mich voll darauf verlassen, dass die Ärzte richtig entscheiden.

    Im Nachhinein hätte ich mir am Anfang der Therapie mehr praktische Hilfe gewünscht. Manchmal hab ich mich nach der Sitzung gefühlt wie „in die Welt ausgespuckt“ und kam gar nicht mehr klar.
    Irgendwann hab ich mir einfach mehr Zeit genommen…bin nach der Sitzung immer noch nen Kaffee trinken gegangen…damit ich Zeit zum umdenken auf normales Leben hatte ;o)

    Ich denke eine Verhaltenstherapie ist eh praxisorientierter. Also für den Anfang besser.

    Zum Amitriptylin:
    Ich nehme seit Dezember 2012 Amitriptylin.
    Amitriptylin ist eigentlich ein Antidepressivum, was in niedriger Dosierung auch als Schmerztherapeutikum angewendet wird.

    Wenn man nur Schmerzen vorbeugen will, reicht eine Dosierung von 25mg aus. Wenn das nicht hilft wird mehr auch nicht wirklich helfen (jedenfalls meint das mein Schmerztherapeut *g*).
    Wenn man aber wie in deinem Fall auch die Angstphasen behandeln will, kann man höher gehen.

    So wie du beschrieben hast, arbeitest du vollzeit?
    In höherer Dosierung kann das müde machen. Das sollte man bedenken.
    Ich könnte es so nicht mehr nehmen, als Handwerkerin 😉 mir haben die 25mg schon gereicht.

    Grundsätzlich würde ich nie ne Dosis verändern, ohne das mit dem Schmerztherapeuten abzuklären.

    Immer alle Nebenwirkungen sagen.

    Und ja…das Zeug macht Hunger…
    Ich habe ca. 20kg zugenommen, weil mich keiner vorgewarnt hat.

    Hinterher haben alle gesagt ja klar ist normal…ich selber war erst mal so begeistert, dass die Kopfschmerzen weniger wurden…dass mir das mit dem Gewicht erst später aufgefallen ist.

    Ich wünsch dir alles Gute! Halte durch!

    Grüßle Daniela

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 62

    Hallo,

    also ich nehme immer noch die 25 mg Dosis.
    Wir haben einen Rehaantrag gestellt und mein Arzt meinte, dass wir vorher die Dosierung nicht mehr erhöhen sollen, falls Nebenwirkungen auftauchen.

    Leider ist mein Rehaantrag, wie erwartet, in der 1. Stufe abgelehnt worden.
    Deprimierend was die da für Gründe schreiben, aber das sind ja Standardforumulierungen. Aber wenn man sich jeden Tag bei der Arbeit quält, kaum noch weiß wie man ohne Schmerztabletten arbeiten soll, dann zieht einen das echt runter. Ich weiß oft kaum noch wie ich meine 40 Std. Woche überstehen soll, und danach ist ja noch nicht Feierabend… im Privatleben ist ja auch genug zu erledigen danach..
    Ich möchte halt einfach mal aus dem Teufelskreis raus kommen.
    Alle Verantwortung ablegen, so wie in Kiel letztes Jahr, wo man für nichts mehr zuständig ist, sogar das Essen gekocht bekommt usw. Aber da war ich ja durch den Schmerzmittelentzug ja ziemlich eingeschränkt und es war ja auch viel Neues. Mit dem Wissen, dass ich dadurch habe würde ich jetzt gern einfach mal Abstand finden, keine Verpflichtung und Verantwortung. Einfach mal ausruhen von den letzten Jahren. Ich bin so erschöpft von meinem Leben mit den täglichen Schmerzen..

    Ich hatte jetzt auch meinen 1. Termin beim Psychotherapeuten endlich, hat ja durch die Wartezeit lange genug gedauert. Hatte furchtbare Angst davor. Aber Angst hab ich ja eigentlich vor allem Neuen. Aber war nicht schlimm, er hat mich nicht gebissen 😉

    So, dann muss ich mal arbeiten jetzt 😉
    Liebe Grüße von der müden Sheri

    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Liebe Sheri,

    ich hoffe, der Therapeut hat nicht nur nicht gebissen, sondern hat dir auch neue Erkenntnisse oder was auch sonst immer Positives gebracht. 😉

    Du wirst jetzt sicherlich Widerspruch einlegen gegen die Ablehnung?

    Ich wünsche dir sehr, daß es nicht so ein Kampf wird! Dein Leben ist wirklich anstrengend genug!

    Alles Gute und viel Erfolg mit dem Antrag! 🙂
    Liebe Grüße
    Ulrike

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 62

    Es war ja erst das erste Kennenlernen, Ulrike, aber er hat mir schon Hausaufgaben bis zum nächsten Termin gegeben 😉

    Ja, habe Widerspruch schon eingereicht… mal abwarten was passiert.

    Vielen Dank für Deine Wünsche 🙂

    Liebe Grüße
    Sheri

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33380

    Liebe Sheri,

    ich drücke die Daumen für den Widerspruch und freue mich ebenso, dass Dein Therapeut nicht bissig ist. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 62

    Halllo zusammen,

    also mein Widerspruch bzgl. des Rehaantrages ist nun auch abgelehnt worden. Jetzt wäre nur noch Klage möglich, aber dazu fehlt mir die Kraft.
    Im Moment fehlt mir einfach zu allem die Kraft, ich habe das Gefühl, ich kämpfe nur noch um das überleben.
    Ich habe ja viel gelernt in Kiel, aber ich traue mich einfach nicht krank schreiben zu lassen zu oft, also komme ich über die 10 Tage. Ja ich weiß, aber was soll ich machen, ich muss ja irgendwie arbeiten gehen und ohne Medikamente gehts oft nicht. Hier wird einem jeder Tag krank übel genommen.
    Im Moment weiß ich nicht weiter, ich bin psychisch echt am Ende und dadurch auch körperlich…
    Ich will bzw. muss wieder auf ein anderes Level kommen, aber komme aus dem Teufelskreis einfach nicht raus. Ich müsste ja auch noch mal zum Arzt oder Schmerztherapeut (wobei ich immer noch keinen gescheiten gefunden habe) um meine Prophylaxe evtl. anzupassen, aber mir wird das alles zu viel. Jeder zusätzliche Termin setzt mich unter Stress.

    Traurige Grüße
    Sheri

    Tanni
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2102

    Liebe Sheri,

    es tut mir sehr leid, dass es dir derzeit so schlecht geht!

    Ich glaube, es wäre sehr wichtig, dass du einen guten Arzt an deiner Seite hast, auch wenn die Suche erst einmal zusätzlichen Stress bedeutet.

    Wie sieht es bei dir ansonsten mit Ausgleich aus? Kannst du die Entspannungsverfahren, die du in Kiel gelernt hast, anwenden?

    Zum Thema krank schreiben: Ich tue mich auch sehr schwer damit, mich wegen meinem Kopf krank zu melden – mein Schmerztherapeut hat mir bei unserem letzten Termin nahe gelegt, dass ich mich zwischendurch, wenn das Arbeitspensum es erlaubt, für 1-2 Wochen krank schreiben lassen sollte. Wenn man immer nur einzelne Tage bei der Arbeit fehlt, hinterlässt dies oftmals einen schlechteren Eindruck bei Kollegen und Vorgesetzten, als wenn man für längere Zeit krank geschrieben ist – und mit einer Woche kann man wenigstens ein wenig die Kraftreserven auffüllen, die durch die andauernden Schmerzen immer wieder so schnell erschöpft sind…

    Das ist natürlich auch keine Dauerlösung, aber vielleicht könntest du dich damit in deiner jetzigen Situation wenigstens ein bisschen regenerieren.

    Leider weiß ich dir sonst keinen konkreten Rat, wie du am besten aus dem Teufelskreis herauskommen kannst, außer wirklich bei den medikamentösen und nichtmedikamentösen Prophylaxemöglichkeiten weiterzusuchen, um das für dich passende zu finden.

    Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass bald wieder Besserung in Sicht ist!

    Liebe Grüße, Tanni

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33380

    Liebe Sheri,

    jetzt heißt es, Pläne zu machen, die noch noch schaffst in Deinem Zustand.

    Dazu gehört, dass Du so schnell wie möglich eine Anpassung Deiner Prophylaxe vornehmen lassen solltest, denn sonst kommst Du aus Deinem Teufelskreis nicht so schnell raus. Mach gleich einen Termin aus, oder suche Dir einen neuen.

    Wie läuft es mit der Therapie? Erhältst Du dort Unterstützung?

    Wenn es Dir insgesamt wieder besser geht und Du stabiler bist, dann machst Du einen neuen Anlauf mit der Reha. Verzweifle jetzt nicht, es gibt immer noch Wege, die einem jetzt vielleicht nicht vorstellbar sind.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 62

    Guten Morgen,

    ja Tanni, das ist eigentlich ein guter Hinweis.
    Ich hab das schon mal unterbrochen, als meine Hausärztin mich einfach mal eine Woche krank geschrieben hatte nach einer Migräne, danach hatte ich dann tatsächlich eine Woche Ruhe.

    Tja mit meiner Therapie: mein Therapeut hat aufgehört, ich warte aktuell auf einen Termin bei der Nachfolgerin, also ich kann nur empfehlen sich bei uns in der Gegend als Psycho- oder Schmerztherapeut selbstständig zu machen, hier gibt es viel zu wenige….. Warum die dann aber auch alle aufhören weiß ich auch nicht, unsere Gegend scheint nicht attraktiv zu sein für gute Therapeuten.

    Bettina, Du hast Recht, ich muss unbedingt einen Termin beim Arzt machen, ich weiß nur nicht bei welchem. Ich werde noch mal mit meinem Hausarzt sprechen, ob er noch eine Idee hat.

    Zum Thema Entspannung: Ich kann am Besten entspannen, wenn ich beim Pferd bin, z.B. meinem Pferd beim fressen zuhöre. In diese Welt „flüchte“ ich mich auch von zu Hause, bei meinen Entspannungsverfahren.
    Ich glaube, das ist im Moment meine einzige Kraftquelle, die mich noch „über Wasser“ hält.

    Liebe Grüße und Danke
    Sheri

    Laura
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Liebe Sheri,

    Ich hoffe ich kann dir so einwenig Hoffnung wieder machen.

    Vor gewisser Zeit war ich an der gleichen stelle so wie du, hatte ein extrem blöden neurologen ,immer nur Anfälle (hab basilarismigräne) gehabt was an meinen Kräften extrem gezert hat .

    Da bekam ich auch blöde Gedanken und hab schlieslich zu einer neuen neurologin gewechselt .
    Dort wurde das sumatriptan ,was eher noch gefährlich wirkt abgesetzt und das topiramat erhöht und eine schmerzmedikametion angefangen also ich würde endlich für ernst genommen .

    Ebenso Begebe ich mich auch in psychotherapeutische hilfe .

    Mir geht es seit dem Wechsel etwas besser . bitte gebe nicht auf Und kämpfe weiter so wie dus jetzt tust !
    Liebe Grüße Laura

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 62

    Danke für Deine aufmunternden Worte, Laura. Das tut gut.

    Ich habe nun für August einen Termin bei einer neueren Schmerztherapeutin in der Gegend, hoffe dass sie sich mit Migräne auskennt, wurde mir aber empfohlen. Habe über meine KK versucht, einen früheren Termin zu bekommen, aber da gibts wohl keine Möglichkeit 🙁

    Nun habe ich noch eine Frage. Mein Psychotherapeut hat ja aufgehört (bei dem ich ja auch erst ein paar mal war) und ich wartete auf Termin bei der Nachfolgerin. Diese hat sich nun endlich gemeldet. Sie sagte mir aber nun, Sie sei für Tiefenpsychologie zuständig und nicht für Verhaltenstherapie und fragte mich selber, ob dass denn bei mir Sinn helfen könnte.
    Macht das denn dann einen Sinn? Oder soll ich mir einen neuen Verhaltenstherapeuten suchen? Was natürlich dann wieder eine Wartezeit von ungefähr 6 Monaten bedeuten würde.

    Liebe Grüße
    Sheri

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Ich würde einfach verschiedene Therapeuten aufsuchen. Man kann ja bei verschiedenen Therapeuten 5 Probestunden machen und muss sich erst dann für einen Therapeuten entscheiden.

    „Was natürlich dann wieder eine Wartezeit von ungefähr 6 Monaten bedeuten würde.“
    Warum meinst du, du hättest dann wieder eine Wartezeit von 6 Monaten?

    Laura – was meinst du mit dieser Aussage
    „Dort wurde das sumatriptan ,was eher noch gefährlich wirkt“?

    Viele Grüße
    Susisonne

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