Attackentherapie

Attackentherapie

Mangelhafte Triptanwirkung – was tun?

Ansicht von 12 Beiträgen – 157 bis 168 (von insgesamt 169)
  • Autor
    Beiträge
  • Julie
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 13

    Hallo zusammen,
    ich habe schon viele Infos rauslesen können und bin froh, dass es dieses Forum gibt. Danke!
    Ich nehme zur Migränebehandlung Domperidon, dann Sumatriptan T 100 und je nach dem noch ein Naproxen. Die Wirkung war bisher fast immer gut. Jetzt hatte ich zwei Anfälle, bei denen es nicht so gut gewirkt hat. Ich möchte nun überlegen, was ich mir noch verschreiben lassen kann. Ich würde gerne diese Sumatriptan-Spritze ausprobieren bei hartnäckigen Fällen. Ich hatte bisher immer ein schlechtes Gewissen, diese zu nehmen, weil sie so teuer sind für die Krankenkasse (bin privat versichert)…Welche Spritze ist da am besten (ich gehe zu einem neuen Arzt und will schon mal vorsorgen, falls er keine Ahnung hat. Damit ich wenigstens die Rezepte bekomme…)
    Ich möchte mir auch gerne ein anderes Triptan verschreiben lassen. Ich brauche ein lang wirkendes (und natürlich am besten schnell und stark). Ich mache mir natürlich Sorgen, was ich mache, wenn es nicht wirkt, ob ich dann noch ein Sumatriptan nachschieben kann. Aber ich habe gerade gelesen, dass das manche von euch machen….
    lg j

    Fenni
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 30

    Hallo zusammen,
    wäre ich doch schon früher über dieses Forum gestolpert!! Muss mich gerade tierisch zusammenreißen nicht zum Rumpelstilzchen zu werden!
    Statt einer guten Anamnese und der Versuchs
    a) Magnesium zur Prophylaxe (DAS habe ich nämlich noch nicht versucht) und erstmal
    b) die Wirkung der Triptane im Anfallsfall zu verbessern bzw ein besseres Triptan für meine mehrtägigen Migräneanfälle zu finden, ist der Neurologe zu dem ich gegangen bin, gleich auf Topiramat angesprungen.
    Da war ich wohl zu vertrauensselig. Schön hätte ich auch den Hinweis gefunden, dass ich unter der Einnahme von Topiramat besonders darauf achten muss, vieeeeel zu trinken. Kam nicht. Und jetzt?

    Nachdem ich mich jetzt im Forum mehr und mehr informieren konnte und feststellen muss, dass ich mit der Einnahme – – 50 zu keinem wirklich befriedigenden Prophylaxe-Ergenis komme, werde ich den Versuch mit Topiramat wohl wieder beenden.

    Ich bin echt genervt. Hänge im dritten Migränetag fest. Erwarte den Eintritt meiner Mense und bin einfach down.
    Mir schwirren (mal wieder so viele Fragen durch den Kopf):
    Soll ich den Prophylaxe-Versuch beenden? (Habe ja auch dauerhaft Halsschmerzen) oder noch dranbleiben?
    Sollte ich mir einen anderen Neurologen suchen? Immerhin hat er mir den Tipp mit den MCP vorweg gegeben. Was zur Verlängerung der Triptanwirkung war aber noch nicht das Thema.
    Wie schell hintereinander dürfte ich denn Almogran nehmen?
    Beispiel für dieses Wochenende: Mit Migräne
    aufgewacht bin ich in der Nacht Donnerstag auf Freitag um 0:40 Uhr 1. Einnahme. Im Verlauf des Tages brauche ich dann die zweite Dosis. Die Nacht kriege ich dann so rum. Kann ich dann Samstag morgen nochmal eine nehmen? Und Sonntag mittag dann schon wieder? So wäre nämlich mein Bedarf gewesen.

    Eure niedergeschlagene Fenni

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Fenni,

    wie wir an anderer Stelle schon diskutiert hatten, setzt man Topiramat normalerweise nicht als erste Prophylaxe ein. Es gibt andere Prophylaxen, die 1. Wahl sind und vom Nebenwirkungsprofil her deutlich günstiger.

    ich würde Dir zu einem erneuten Versuch mit Deinem jetzigen Neurologen raten. Nicht immer kommt was Besseres nach, zudem sollte man immer erst mal das vernünftige Gespräch suchen. Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich all das ansprechen, was Du hier bei uns gelesen hast und Dich erneut beraten lassen.

    Triptane kann man unbesorgt so einnehmen, wie es in der Packungsbeilage vorgegeben ist. Also bis zur Tageshöchstdosis und die Wiederholungsdosis immer mit einigen Stunden dazwischen. Vorausgesetzt, die erste Dosis hatte gewirkt, aber das war ja bei Dir der Fall.

    Sei nicht verzweifelt, es findet sich schon noch ein guter Weg für Dich. Viele von uns mussten länger suchen, bis es dann gepasst hatte.

    Alles Gute und liebe Grü0e
    Bettina

    Fenni
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 30

    Hallo Bettia,
    wie bereits angedeutet, wäre mir wahrscheinlich schon sehr geholfen, wenn die Triptane zuverlässiger wirken würden. Ich gehe davon aus, dass diese bisher einfach oft ungenutzt im Magen lagen bzw. wieder rauskamen.
    Leider hatte mein Hausarzt die Diagnose des Neurologen zwar aufgenommen und dann Triptane verschrieben, kannte sich aber nicht wirklich aus. Der Neurologe hatte seine Praxis zugemacht. Jetzt neuer Versuch mit neuem Neurologen – mit zeitauwfendiger Fahrerei.

    Die Lösung meines Hausarztes für das „Magen“-/Wirkungsproblem waren Schmelztabletten, die aber meist nicht wirklich anschlagen. Liegt wohl daran, dass der Wirkstoff letztendlich doch durch den Magen muss?! Das Thema hätte man wohl schon viel früher mal durch MCP… verbessern können.

    Ich werde berichten.
    Viele Grüße und noch einen schönen Abend.
    Fenni

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Fenni,

    orale Triptane helfen oft nicht mehr so gut, wenn im Magen schon alles steht. Der Wirkstoff muss zum Dünndarm gelangen und je träger Magen und Darm schon sind, desto länger dauert es bis zum Wirkeintritt. Hier macht dann ein Antiemetikum Sinn, oder auch die nasalen Anwendungsformen und das Injekt, die den Magen umgehen.

    Schmelztabletten wirken in der Regel sogar weniger gut, da der Wirkstoff nicht über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Schluckt man sie nicht ebenso mit ausreichend Wasser (nach dem Schmelzen), kommt weniger Wirkstoff im Dünndarm an. Und ja, sie müssen natürlich den selben Weg gehen. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    lacoccinelle
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 178

    Wie sieht es eigentlich aus mit Organschädigungen und Triptanen? Wir alle nehmen sie ja wahrscheinlich schon über Jahre hinweg regelmäßig ein. Ist da etwas zu befürchten?

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Organschädigungen durch Triptane sind nicht zu erwarten. Prof. Göbel sagte mal, dass er in seiner gesamten Laufbahn noch nie erlebt hatte, dass ein „Triptan-Konsument“ an der Dialyse gelandet wäre. Bei Konsumenten von Schmerzmedikamenten kann dies sehr wohl der Fall sein.

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Liebe Lacoccinelle,

    nach allen bekannten Studien und den langjährigen Beobachtungen muss man sich da zum Glück keine Sorgen machen. Die Triptane schaden im Gegensatz zu Schmerzmitteln unserem Körper nicht.
    Auch meine eigenen Erfahrungen, ich nehme die Triptane seit 1992, sagen mir,dass ich meine Migräne unbesorgt damit behandeln kann. Allerdings wegen der Gefahr in einen MÜK zu geraten nur im Rahmen der 10/20 Regel ( bei mir lieber 8/22).

    Lass dich also nicht beirren und genieß die gute Wirkung der Triptane,
    Julia

    lacoccinelle
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 178

    Danke.
    Völlig sinnlos, sich dann auch noch ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn man die 10/20 Regel beachtet.

    tympi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 29

    Hallo,
    warum helfen plötzlich die Triptane nicht mehr? Ich nehme die schon seit vielen Jahren, habe mittlerweile auch alle Sorten durch und konnte mich mehr oder weniger auf die Wirkung verlassen. Nun durchlebe ich seit Anfang des Jahres schon meinen 4. Anfall ( auch viel stärker in der Schmerzintensität als sonst ) und die Triptane schlagen nicht mehr an! Liege stundenlang heulend im Bett vor Schmerzen. Zweimal suchte ich schon Hilfe im Krankenhaus, das dort erhaltene Tramadol half auch nicht. Jetzt sagt mir mein Hausarzt, wenn Triptane nicht helfen, hätte ich wohl gar keine richtige Migräne…. Bin verzweifelt, weil mir mein letzter Rettungsanker genommen wurde. Nun entwickel ich panische Angst vor der nächsten Attacke. Kann sich der Körper an Triptane gewöhnen? Kennt das noch jemand? Danke im Voraus.

    LG tympi

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Tympi,

    bitte beruhige Dich ganz schnell wieder, die Aussage Deines Hausarztes ist deutlich zu hinterfragen. Du weißt, was ich damit sagen will? 😉

    Es gibt immer wieder Anfälle, die sich der Therapie widersetzen. Das ist völlig normal, das kennen wir alle so im Laufe einer langen Migräneerkrankung. Dies kann viele Gründe haben:

    1. es ist eine sehr schwere Attacke
    2. das Triptan wurde zu spät eingenommen
    3. im Magen steht schon alles, das Medikament wird nicht mehr weitertransportiert. Hier kann ein Antiemetikum Abhilfe schaffen, oder Du verwendest gleich Imigran Injekt oder die nasalen Darreichungsformen von AscoTop oder Imigran.
    4. man ist im MÜK und die Triptane schlagen nicht mehr so gut an
    5. die Wirkung des gewohnten Triptans ist nicht mehr so zuverlässig, sodass man wechseln sollte. Triptanrotation wird das genannt.

    Jetzt nur keine Panik aufkommen lassen, sondern in Ruhe überlegen. Schreibe mal, was von meinen 5 Nummern zutreffen könnte.

    Liebe Grüße
    Bettina

    tympi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 29

    Liebe Bettina,

    danke, dass Du mich tröstest. Wenn ich es so betrachte, könnte Nr.1, 4 und 5 zutreffen…puh.
    Das Triptan mal wieder zu wechseln hatte ich auch schon überlegt. Asco Top Nasal half damals mal, zuletzt nahm ich aber immer Zolmitriptan Schmelz, was sehr gut wirkte, nun plötzlich nicht mehr.
    Mein Arzt hat mich mit seiner Bemerkung verunsichert, da ich neben dem Schläfenschmerz auch immer ein unerträgliches Brennen entlang des zweiten Trigeminusnervs habe, und deshalb dachte ich, ob ich anstatt der Migräne eine Trigeminusneuralgie habe und da würde ja auch kein Triptan helfen, oder?
    Ich muss abwarten, wie die nächste Attacke verläuft.

    LG Tympi

Ansicht von 12 Beiträgen – 157 bis 168 (von insgesamt 169)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben