Was kann man tun, um mit der Schmerzerkrankung besser leben zu können? Wie verhalte ich mich Familie und Freunden gegenüber, wie kläre ich auf?
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Was man Menschen mit Migräne sagen sollte
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AutorBeiträge
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Inzwischen habe ich eine tolle Teamkollegin, die meinen Unterricht vertritt und sagt: Geh nach Hause, ich mach das gerne für dich.
und… dir braucht das nicht leid zu tun, wenn du gehen musst.Meine Kollegin letztes Jahr rieb mir immer wieder unter die Nase, dass ich schließlich die Klassenlehrerin sei……
Sie würde nie fehlen….Meine Familie kommt mit klar, sie sind es gewohnt, dass ich öfters auch bei
Unternehmungen ausfalle….…mein Mann lebt ziemlich autark, er macht viel Sport, auch mit meinem Sohn und Musik.
Er übt jeden Tag eine Stunde klassische Gitarre und die Töne klingen zu
mir ins Schlafzimmer hinauf, wenn er im Wohnzimmer spielt, das ist sehr entspannend…… meiner einen Freundin musste ich vorletzte Woche ein gemeinsames Wochenende absagen und mit der anderen konnte ich mich am Donnerstag nicht treffen. Da lustigerweise beide auch Migräne haben, zwar lange nicht so sehr wie ich, haben sie viel Verständnis und wir versuchen trotzdem Termine auszumachen.
Was ich auch nicht mag ist der Satz:“ Wie geht es dir?“
Meistens ist das nur so dahin gesagt und ich frage entweder zurück:“ Willst du das wirklich wissen?“, oder, wenn es mir nicht gut geht antworte ich schon mal: „Schlecht.“
Das kann dazu führen, dass das Gespräch schnell zu Ende ist.Meine Förderschüler fragen aus echtem Interesse und das tut gut.
Sie sehen mir schon an der Nasenspitze an, ob ich richtig fit bin.Mich hat letztens eine Kollegin gefragt :wie geht es dir ? Ich wollte gerade antworten da sagte sie : Mist…..jetzt hab ich nur für ein GUT Zeit .
Aber da mussten wir beide lachen .Wir können aber alle schon mal festhalten, dass es für Nichtbetroffene alles andere als einfach ist. 😉
Evken, musste jetzt auch grad lachen. 😀
Egal welche migräne Form man hat , außenstehende können probieren sich in die Person hereinzusetzen und so handeln
aber nicht mit mitfühlen denn sie wissen es nicht wie es ist wenn man keine migräne hat .
Ich persönlich mag es inzwischen am liebsten ,
da ich selbst noch nicht so den grosen Plan gefunden hab ,
wie ich selbst mit den neurologischen Ausfällen umgehen soll ,außer am besten nicht in Panik zu geraten,
von den anderen völlig in Ruhe kurz gelassen zu werden und zu hoffen das keiner mir Fragen stellt ….Hallo Laura,
du hast meiner Meinung vollkommen Recht, wenn du sagst, dass man sich nicht in die Krankheiten anderer Menschen wirklich einfühlen kann. Besonders, wenn man diese Erkrankung nicht selber hat.
Ich glaube, wir verlangen oft von unserer Umwelt zu viel, denn selbst die verschiedenen Migräneformen, die wir ja auch zum Glück nicht alle haben, sind für uns oft schwer nachzuvollziehen. Oder können sich all die Lichtempfindlichen hier im Forum vorstellen, dass ich mich mit einem Migräneanfall gerne ohne Sonnenbrille in die Sonne setze? Da kommt dann doch schnell mal der Gedanke auf, dass das ja dann wohl keine Migräne sein kann.
Ich denke, da hätte jeder hier unzählige Beispiele.Mir ist es auch immer sehr lieb, wenn ich nicht groß drauf angesprochen werde.
Hin und wieder sage ich von mir aus, dass ich grad einen Migräneanfall habe und dass ich darum ein bisschen dämlich wirken könnte. Kurzes Grinsen dazu und meist ist das Thema dann durch. Mitleid möchte ich eh nicht und eine Diskussion auch nicht.Schönes Wochenende,
JuliaLiebe Julia,
ich zitiere:“dass ich grad einen Migräneanfall habe und dass ich darum ein bisschen dämlich wirken könnte“
Der ist gut . 😉 🙂 Das hilft dem anderen, mit einem Lächeln, ohne in Verlegenheit zu geraten, was man denn da jetzt bitte dazu sagen soll, die Lage zu klären.
Ich habe öfters die Situation, daß ich wegen migräneartigen Kopfschmerzen, auch wenn ich keine behandlungsbedürftige Migräne habe, mein schönes blaues Kühlkissen am Kopf trage . Wenn mein Mann dann nach Hause kommt und ganz erschrocken fragt, ob es mir denn ganz schlecht geht und ich etwas genervt antworte: Neeiin!
Ich habe schon versucht, ihm klar zu machen, daß mir eine eher nüchterne Frage, wie es mir geht lieber wäre, aber die Umsetzung klappt nicht immer. 😉Aber natürlich lieber so, als gar nicht reagieren! 🙂
Ein seeehr schwieriges Dauerthema, das wohl nicht wirklich gelöst werden kann. Woher soll unser Gegenüber denn gerade in dem Moment wissen, was wir jetzt möchten. Wir wissen es ja oft selber nicht so genau. Ich jedenfalls 😉 .
Anonym
Inaktiv21. Februar 2015 um 16:16 UhrBeitragsanzahl: 95Genau, Stichwort verschiedene Migräneformen:
Da fehlt einem selbst als Betroffener manchmal das Verständnis oder das Vorstellungsvermögen, wie es anderen mit ihrer Migränevariante geht. Und da
stehen dann gleich jede Menge Fettnäpfchen parat:So hat mal in einem anderen Kopfschmerzforum jemand geschrieben, wie schwierig es sei, während eines Migräneanfalls eine Präsentation in der Firma zu halten. PRÄSENTATION HALTEN IN DER FIRMA?
Ich habe dann irgendwie geäußert (wie genau, weiß ich nicht mehr, aber sicher nicht zickig-provokativ), dass es ja erstaunlich sei, dass sie mit laufender Migräne (und darunter verstehe ich jetzt eine Migräne, die nicht auf die Akutmedikation anspricht oder nicht behandelt wurde) sich überhaupt auf den Beinen halten könne, das Haus verlassen könne und dann auch noch SPRECHEN könne.
Ich schilderte, dass ich in so einem Fall halbtot im Bett liege und allenfalls auf allen Vieren zum Klo kriechen könne, um mich zu übergeben.
Du liebe Güte, habe ich in ein Wespennest damit gestochen. Die Dame fühlte sich wohl verunglimpft und ihre Migräne bagatellisiert oder nicht gewürdigt oder so. Jedenfalls kam dann gleich in Zickenterror-Manier eine pampige Antwort. Auf so was habe ich überhaupt keine Lust. Und darum halte ich mich inzwischen meistens mit Kommentaren dazu zurück.
Auch, wenn andere ihre „Migräne“ beklagen und bei Nachhaken klar wird, dass sie eigentlich „nur“ einen fiesen Spannungskopfschmerz meinen, der nach ein paar Stunden wieder abklingt.
Schönen Samstagabend für alle!
Ja, darum ist es auch so wichtig, das Problem der Verständigung hier immer wieder mal zu thematisieren.
Ich z. B. habe eine sehr „rücksichtsvolle“ Migräne , die sich bei richtigem Stress aus dem Weg macht. Auch mal, wenn es hart kommt, für mehrere Tage, um sich dann sofort bei Nachlassen der Sorgen zu melden. Und zwar mit der gleichen Härte wie zuvor.
Das erklär mal, ohne dich lächerlich zu machen!Und, was mir auch immer wieder bewusst wird, früher, als es noch keine Triptane gab, ging es auch ohne. Absolut nicht gut, denn die Migräne war früher nicht leichter, aber es ging.
Heute ist das für mich undenkbar. Die mit der Präsentation ( nicht mit der beleidigten Antwort 😉 , nur die Präsentation ) hätte ich sein können. Geht nicht, gab’s fast nie.Ihr lieben,
ich finde diese Fragestellung und auch eure Antworten dazu sehr interessant. Es ist doch wesentlich einfacher, zu formulieren, was man nicht möchte, als das was man möchte.
Vor allem da wir alle Menschen sind und es gut sein kann, dass wir an einem Tag jemanden brauchen, der uns in den Arm nimmt, weil gerade alles zu viel ist und am nächsten Tag Mitgefühl überhaupt nicht ertragen können… 😉Und wie sollen dann andere, unabhängig davon ob sie selbst Migräniker sind oder nicht, auch nur erahnen, in welcher Phase wir uns gerade befinden? Zumal ich feststellen durfte, dass ich mich sehr viel genauer an die Situationen erinnere, in denen die Reaktion unpassend war, als an die, in denen das Verhalten meiner Mitmenschen genau gestimmt hat.
Was mir gerade als Positivbeispiel einfällt, ist mein Kollege.
Mein Kopf ist sehr vielfältig schmerzhaft – das kann von „Ich kann nicht denken“ über „Ich brauche Ruhe“ bis hin zu „Es geht nix mehr“ alles sein – und egal in welcher Situation ich mich gerade befinde – ich kann ihm jederzeit sagen, dass meine heutige Aufgabe nicht zu meinem Dickschädel passt und er übernimmt dann für mich, zum Beispiel lässt er mich in seinem Büro arbeiten, wo wesentlich mehr Ruhe ist – geht für mich ins Labor, weil ich den Lärm nicht ertragen kann oder gibt mir seinen Außendienst ab… Das Ganze beruht auf Gegenseitigkeit, dafür schreibe ich ihm zum Beispiel, wenn mein Kopf gerade mitspielt, seine Berichte, die ihm schwer fallen oder geb ihm meinen Außendienst ab, wenn er das Büro gerade nicht mehr ertragen kann…Es ist schön, dass ich da mich nicht erklären oder rechtfertigen muss, sondern dass wir uns mit diesem Zusammenspiel gegenseitig Gutes tun.
Was mir dann allerdings schwer fällt, ist, dass er sich regelmäßig Sorgen um mich macht und ich ihm das nur schwer abgewöhnen kann… Das wäre vielleicht ein Punkt, den ich mir als Wunsch vorstellen könnte: „Nicht zu viele Sorgen machen“
Was mir auch gut tut, ist wenn Menschen sich nicht nach der Diagnose, sondern nach meiner aktuellen Befindlichkeit richten. Wenn ich gute Laune habe, dann habe ich gute Laune, egal was da noch im Hinterkopf rumort. 😀
Ich hab noch ein paar mehr Ideen, aber jetzt muss ich weg – für den Abend umziehen 😉
Wünsche euch ein schönes Wochenende!
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