Schwerbehinderung und Erwerbsminderungsrente

Schwerbehinderung und Erwerbsminderungsrente

Erwerbsminderungsrente

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  • Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 26

    hallo,
    ich weiß nicht, ob ich mein Thema hier posten kann, da ich noch keinen wirklichen überblick über alle Gruppen habe. sollte es hier nicht so passen, dann kann mir ja jemand einen Tipp geben.
    Ich habe schon seit über 35 Jahren Migräne und Spannungskopfschmerzen, inzwischen hat sich ein Kombinationskopfschmerz daraus entwickelt, gekoppelt mit medikamenteninduziertem Schmerz. Ich setze die Schmerzmittel zwar immer wieder ab, jedoch sind die Kopfschmerzen so schlimm, d.h. ich habe täglich Schmerzen, dass ich über kurz oder lang doch wieder mit den Tabletten anfange. Klinkaufenthalte, ambulante Schmerztherapien, medikamentöse Behandlungen, Psychotherapie – nichts hat geholfen. Aufgrund der Schmerzen bin ich nicht in der Lage einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen und ich trage mich nun mit dem Gedanken Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Gibt es jemanden, der diesen Weg auch eingeschlagen hat und mir berichten kann, ob ich Aussicht auf Erfolg habe? Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Schön, dass Du da bist, liebe Linda. 🙂

    Ich habe Deinen Beitrag versetzt und gleich den Namen der Gruppe geändert, damit es vom Thema her besser passt.

    Hast Du denn schon einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt?

    Hier gibt es gute Informationen zur Erwerbsminderungsrente. Haben denn keine Prophylaxen bisher gewirkt bei Dir? In welchen Kliniken warst Du schon?

    Liebe Grüße
    Bettina

    mano
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1

    Hi, also ich habe nur Erfahrung mit der Anerkennung einer Privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese leistet bei 50 % Kräfteverlust bzw. wenn man seinen alten Beruf nicht mehr zu 50 % ausüben kann. Entsprechend konnte ich glücklicherweise eine Leistungsanerkennung herbeiführen, musste aber auch nur mit dem Gutachter diskutieren über 50 % und nicht 100 %. Dies ist jedoch keine Erwerbsminderung, da bei der Berufsunfähigkeitsversicherung der alte Beruf und nichts anders (keine Verweisung) geprüft wird.
    Für die Anerkennung spielten jedoch mehrere Krankheiten eine Rolle, ich denke nur mit Kopfschmerzen ist dies nicht möglich. Im allgemeinen ist es erforderlich und förderlich wie bereits durch Bettina eine Schwerbehinderung anzuerkennen und den ersten Bescheid (war bei 30) mit einem Rechtsanwalt anzufechten (jetzt 60 GdB). Zusätzlich sind Psychosomatische Gutachten (Facharzt für Psychosomatische Medizin) und eben mehrere Erkrankungen förderlich, letzendlich hängt dies jedoch immer von den Bedingungen im Vertrag ab und vor allem wie gut Ärzte einen unterstützen mit dem Befunden und vor allem in wie weit die Gutachter den Ausführungen folgen. Dennoch wünsche ich dir viel erfolgt und kann in meinem Fall nur sagen, dass mit dem ersten Geld ein Zeitraum von 08 Monaten durchs Land gegangen ist.
    Lg mano

    Semi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 806

    Hallo Linda,

    es ist grundsätzlich so, wie Mano schrieb. Ich habe in der Summe aller aufgezählten Erkrankungen einen GdB von 30 erhalten. Wie der zustande kommt, keine Ahnung, meinen Neurologen z.B. oder Orthopäden hat niemand kontaktiert, um über den GdB zu befinden. Auch die im Bescheid aufgezählten Erkrankungen deckten sich zum Teil nicht wirklich mit den von mir aufgelisteten.

    Ich machs kurz: Wiederspruch eingelegt, ohne Erfolg. Immerhin kann man ab einem GdB von 30 (in der Regel wird gerne ein GdB von 20 erteilt, damit kann man aktuell gar nichts anfangen) über einen Gleichstellungsantrag auf beruflicher Ebene versuchen, einen GdB von 50 zu erhalten, dieser Antrag ging dann durch mithilfe unserer Behindertenbeauftragten.
    Ein GdB von 50 wird erst interessant und wirklich hilfreich.

    Ich fürchte, Migräne alleine reicht nicht aus, um einen GdB von mindestens 50 zu erhalten, aber versuchen solltest du das in der Summe mit anderen Erkrankungen. Nach einem Erstantrag kann man 2-3 Jahre später einen erneuten Antrag stellen, alleine von daher solltest du diesen ersten Schritt gehen und ggfs. einen Anwalt dazunehmen. Aber fülle diesen Antrag nicht alleine aus, lass dich entsprechend beraten.

    Mir selbst ging es seinerzeit nur um die berufliche Absicherung. Meine Arbeitszeit habe ich von Vollzeit auf Teilzeit umgestellt, geht dann natürlich auf die eigenen Kosten.

    Lg Hanna

    SimonPhoenix
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 753

    Hallo Hanna,

    es geht ja linda hier nicht um die Schwerbehinderung sondern um die Erwerbsminderungsrente.

    Bei Migräne ist ein GdB bis 60 möglich, hier im Forum gibt´s auch einige Infos dazu.
    Die vorgehensweise mit dem Gdb20/30 kann ich dir aber bestätigen.
    Mir müßte ein Geb von 50 zustehen lt. Dr. Heinze und den infos hier im Forum (bei betanet kann man das lesen).
    Ich habe zur Zeit ein Widerspruch laufen, der betraf hauptsächlich, dass ich Dr. Heinze als neuen behandelnden Arzt angegeben habe, weil ich mir hier eine bessere Wirkung vorgestellt habe, allerdings auf Anfragen (man sollte da nicht von absehen auch wenn es so gewünscht wird) wurde der gar nicht befragt.

    Über die Gleichstellung erreichst du nur die erschwerung der Kündigung, (ich weigere mich das Kündigungsschutz zu bezeichnen) nicht aber Vorteile wie 5 Extra Tage Urlaub. Achja und ab einem GdB von 25 sind Freibeträge für die Steuererklärung möglich.

    Bei der Erwerbsminderungsrente ist auch eine Teilrente möglich du darfst dann bis zu 6 Std. täglich arbeiten und bekommst die halbe Rente, dies hat aber nur indirekt mit dem GdB zu tun.

    LG
    Sebastian

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 26

    Hallo an alle,

    vielen Dank für die schnellen Antworten.

    @ Bettina
    bisher habe ich noch keinen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt. Ich wusste auch gar nicht, dass es diese Möglichkeit gibt.
    Wie SimonPhoenix richtig bemerkt hat, geht es mir um die Frage einer Erwerbsminderungsrente. Ich war bisher in drei oder vier psychosomatischen Klinken im Schwarzwald. Des weiteren war ich in zwei Schmerzambulanzen, einmal in Stuttgart und einmal in Tübingen. Akkupunktur, Entspannungsverfahren, biofeedback, Psychotherapie, autosuggestive Verfahren… nichts hat auch nur ansatzweise Erfolg gebracht. An medikamentöser Prophylaxe habe ich Topamax, Betablocker, Antidepressiva und ich weiß gar nicht mehr, was sonst noch, ausprobiert…. jahrelang geschluckt…. ohne Ergebnis. Inzwischen habe ich total resigniert. Eigentlich hatte ich nie daran gedacht Rente zu beantragen. Aber mein Mann und ich haben uns getrennt und eigentlich müsste ich jetzt für meinen Lebensunterhalt aufkommen, aber mit 400 Euro und dem Unterhalt für die Kinder reicht es hinten und vorne nicht. Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder in der Lage sein werde mehr zu arbeiten. Derzeit arbeite ich an zwei Tagen in der Woche jeweils 5 Stunden. Aber ich bin dauererschöpft von den ständigen Schmerzen und der Depression, und bereits nach 3 Stunden Arbeit bin ich fix und fertig. Und jeder, der hier vertreten ist, weiß sicher aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, unter diesen Bedingungen sein Leben zu bewältigen.

    @SimonPhoenix
    Kannst du mir vielleicht sagen, wie ich es anpacken muss mit dem Rentenantrag? Muss ich zuerst zum Arzt oder soll ich mich einfach mit meinem Rentenversicherungsträger in Verbindung setzen? Da mein letzter Klinikaufenthalt bereits einige Jahre zurückliegt wird mir wohl ein weiterer stationärer Aufenthalt nahe gelegt werden? Obwohl sich mir bei dem Gedanken an eine Klinik der Magen umdreht, da ich nicht glaube, dass sich irgendetwas ändern wird.

    LG
    Linda

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Linda,

    Du bist in einer schwierigen Situation, aber sie ist nicht aussichtslos. Es gibt immer noch Möglichkeiten.

    Darf ich einen Versuch machen, Dir zu raten, wenngleich ich natürlich viel zu wenig über Dich und Deine Lebenssituation weiß?

    Wäre es nicht vielleicht besser, Du kümmerst Dich erst um den Antrag auf Anerkennung einer Schwerbehinderung, da sie Dir alle weiteren Türen viel leichter öffnen kann? Und als wichtigstes Anliegen sollte Dir sein, Deine Schmerzsituation in den Griff zu bekommen. Viele von uns haben jahrelange Odysseen hinter sich und hatten bereits resigniert. Es mag sein, dass es vielleicht Menschen gibt, die als austherapiert gelten, aber das ist wohl so extrem selten, dass Du Dich jetzt erstmal nicht zu diesen zählen solltest.

    Es gibt ganz sicher auch für Dich Möglichkeiten, von denen Du jetzt noch nichts weißt. Die Forschung bleibt nicht stehen, die Erfahrungen der Behandler wächst stetig und es gibt keinen Grund, sich einfach aufzugeben.

    Steh auf und kämpfe weiter, wir helfen Dir, soweit wir das können.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Liebe Linda,

    auch wenn sich beim 1. Gedanken daran dein Magen wieder umdreht, wäre es nicht vielleicht doch eine Lösung, in die Kieler Klinik zu gehen. Die können dann gleich alle Fragen angehen und dir helfen, die richtigen Anträge zu stellen. Und evtl., da seh ich sehr gute Chancen, noch einmal einen Prophylaxeversuch starten. Und wenn es, wie bei mir, nur ein wenig besser wird, wäre das doch auch schon ein Erfolg.

    Wenn du erst mal da wärst, würdest du sehen, dass sich dort niemandem (außer bei einem Migräneanfall) der Magen umdreht.

    Sich abfinden und nur die Arbeit einstellen, ist doch nicht die wahre Lösung. Ich arbeite nicht mehr, trotzdem mag ich die Migräne immer noch nicht ;). Rente und weniger Migräne, das wär´s doch 😀
    In Kiel könntest du doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

    Liebe Grüße und alles Gute
    Julia

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 26

    Liebe Bettina,

    danke für deine lieben Worte. Für einen Rat bin ich immer offen und dankbar. Wenn eine Anerkennung auf Schwerbehinderung sinnvoll ist, mache ich das. Du hast das schon richtig erkannt, ich habe absolut resigniert. Bis Anfang d.J. habe ich noch Antidepressiva als Prophylaxe und gegen die Depressionen geschluckt. Dann wollte ich einfach nicht mehr, dachte, schlimmer kann es eh nicht werden. Hab alles, natürlich mit meinem Neurologen zusammen, abgesetzt. Es geht mir schmerztechnisch nicht schlechter, allerdings bin ich emotional ziemlich am Ende. Kann nicht mehr vernünftig schlafen, bin antriebslos usw. OHne Antidepressiva geht es wohl doch nicht. Ich hab mir schon wieder einen Termin beim Neurologen besorgt. Sorry, wenn ich hier so rumjammere, aber normalerweise mache ich das alles mit mir aus. Und im Moment ist mir einfach nur zum Heulen.
    Danke nochmal für deinen lieben Zuspruch.
    Wo stellte man denn einen Antrag auf Schwerbehinderung?

    LG
    Linda

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 26

    Hallo Julia,

    ich lese hier immer wieder von der Klinik in Kiel. Habe bisher noch nie von ihr gehört, werde aber mal googlen. Was hat dir denn dort geholfen?

    LG
    Linda

    Happy
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1826

    Liebe Linda,
    das ist die Klinik, wo Prof. Göbel arbeitet (einer der Administratoren hier). Der Link ist hier weiter oben in der linken Spalte als oberstes aufgeführt. (unter suchen und finden)
    Da kann Dir bestimmt geholfen werden, da dort die Spezialisten für Migräne und Kopfschmerzen sind.
    LG
    Christiane

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Linda,

    dieses Forum wird „betrieben“ von der Schmerzklinik Kiel. Brauchst daher nicht lange zu googeln, hier ist der Link: Schmerzklinik Kiel.

    Hier in dieser Gruppe kannst du mal in den verschiedenen Foren nachlesen: klick. Bei Fragen helfen wir Dir gerne weiter.

    Du jammerst doch nicht und selbst wenn, warum sollte man das nicht auch mal dürfen? Es gibt Momente im Leben, da wächst einem alles über den Kopf und man sieht sich nicht mehr heraus. Dann ist es doch gut, wenn man Unterstützung erhalten kann. Wir Migräniker meinen immer, alles selbst zu schaffen und immer stark sein zu müssen. Das geht halt nicht immer und das tut uns auch nicht immer gut.

    Nimm den Kampf für Dein besseres Leben wieder auf, Du bekommst hier von uns alle Unterstützung, Tipps und Tricks. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

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