Die Migräne und das ”liebe” Wetter

Die Migräne und das ”liebe” Wetter

Welche Rolle spielt das Wetter in Eurem Migränegeschehen?

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  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Reagiert Ihr auf Wetterwechsel, Föhn, Sturm, Hitze, Kälte?

    Happy
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1826

    Liebe Bettina,

    schön, dass Du dieses Thema einbringst. Ich reagiere auf extreme Wetterumschwünges fast immer mit Migräne, meistens, wenn es plötzlich heiß wird, wenn Gewitter oder Sturm kommt, schwüles Wetter mag mein Kopf auch nicht. Es wird ja in der Wissenschaft immer wieder gesagt, dass das Wetter keine Rolle spielen würde. Die Beobachtungen in meiner Umgebung und mit mir selbst sagen da aber was anderes. Wie oft erlebe ich es, wenn ich eine schlimme Migräne habe und das Wetter extrem umschwingt, dass ganz viele in meiner Umgebung sagen, ja, heute bin sogar ich auch mit Kopfweh aufgewacht – auch von Leuten, die sonst keine Migräniker sind – und erst recht von den Menschen, die selbst auch unter Migräne leiden.

    LG
    Christiane

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    So erlebe ich das auch, Christiane. Ich sehe nie den Wetterbericht, höre auch nicht hin, wenn andere sagen, dass wieder dieses oder jenes Wetter kommen soll und bin daher auch nicht vorbeeinflusst.

    Es stimmt, dass die meisten Studien davon ausgehen, dass das Wetter nichts mit der Migräne zu tun hat. Auch Haralds Link hat ja diesen Tenor.

    Nun sollte man sich aber mal folgende Tatsachen vor Augen halten:

    Auf jedem erwachsenen Menschen lastet im Durchschnitt ein Druck von ca. 400 Zentnern. Im Laufe der Evolution hat sich ein starker innerer Gegendruck (Turgor) entwickelt, denn sonst würden weder Menschen, Tiere noch Pflanzen diesen immensen Druck überleben können. Sind diese Druckverhältnisse so halbwegs in der Waage, geht es uns gut und wir merken nichts davon.

    Geht man allerdings in extreme Höhen (Besteigung von Bergen mit mindestens 4000 Meter Höhe und darüber), kann die lebensbedrohliche Höhenkrankheit eintreten, die nicht selten mit dem Tod endet. Oder das Tauchen in große Tiefen ist auch nicht gerade „gesund“ 😉 und Ungeübte können auch hier ihr Leben lassen. Das Gleichgewicht von äußerem und innerem Druck hält sich nicht mehr die Waage und bringt den Organismus derart durcheinander, dass es tödlich enden kann.

    Jetzt müssen wir uns mal überlegen, welche Druckunterschiede der Körper aushalten muss, wenn z. B. ein Tiefdruckgebiet ganz schnell durchzieht. In der Regel geht man hier im Durchschnitt von einem Druckunterschied von ca. 5 Hektopascal in einigen Stunden aus. Sowohl was den Tief-, als auch den Hochdruck anbelangt. Umgerechnet heißt das ungefähr, dass der Druck auf den menschlichen Körper erst um 2 Zentner abnimmt (Tiefdruck), dann wieder um 2 Zentner zunimmt (Hochdruck). Oft spielt sich diese Tortur nur innerhalb weniger Stunden ab. Bei extremen Stürmen sprechen wir hier von nicht selten 15 Hektopascal, entsprechend sind es dann sogar bis zu 6 Zentnern, die erst von uns abfallen und dann wieder „draufgepackt“ werden.

    Je älter man wird, desto schwerer machen einem diese extremen Belastungen zu schaffen. Ist das ein Wunder? Also für mich nicht. Da kann die Wissenschaft noch so viel forschen und widerlegen und beschwichtigen und erklären, dass es überall auf der Welt diese extremen Wetterverhältnisse gibt. Aber es gibt halt auch überall auf der Welt Migräne, Herzkreislaufbeschwerden und hohen Blutdruck und diese schon mal so vorbelasteten Menschen leiden mehr, als Menschen, die diese Probleme nicht haben.

    Beim berüchtigten Föhn sind diese Druckvarianten nochmal in jeder Hinsicht belastender. Sowohl, was das Gewicht, als auch die Geschwindigkeit des Wechsels betrifft.

    Was kann man also tun? Bei extremen Wettersituationen ist es wichtig, sich körperlich so wenig wie möglich zu belasten, alle Migräneprophylaxen noch genauer einzuhalten und auf stabileres Wetter zu hoffen. 😉

    So ähnlich hatte es Prof. Göbel mal erklärt, wenn ich mich nun richtig erinnere.

    In diesem Sinne, freue ich mich, wenn der Frühling durch ist.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Happy
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1826

    Liebe Bettina,

    ja, auf den Frühling freue ich mich auch und heute haben wir ja hier in Köln schonmal einen wunderbaren Vorgeschmack davon. Ich habe in den letzten Wochen festgestellt, dass für mich auch hilfreich ist, etwas gegessen zu haben – wenn es auch manchmal nur ein Stückchen Schokolade ist, bevor ich aktiv werde. Ich habe einen niedrigen Blutdruck und brauche lange, bis ich in die Gänge komme und da brauche ich auch lange, bis ich was essen kann.
    Ich bin gespannt auf weitere Erfahrungen.
    Liebe Grüße
    Christiane

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6948

    Das Sturm-Smiley ist einfach köstlich!

    Für mich ist ein Wetterwechsel Richtung warm eindeutig ein Migränetrigger, ebenso Gewitter und drückende Schwüle. Aber es ist eben nur EIN Trigger, und da es oft mehrere braucht, um eine Attacke auszulösen, bekomme ich nicht zwingend bei jedem Temperaturanstieg Migräne. Allerdings ist es eine Ausnahme, dann ohne zu bleiben, die ich aber bewusst wahrnehme.

    So wie man das Gefühl hat, in der Warteschlange an der Kasse IMMER in der falschen Schlange zu stehen, weil es nebendran zügiger geht. Ab und zu stehe ich doch tatsächlich auch mal in der richtigen Schlange ;-), und dann muss ich mir das richtig bewusst machen. Unsere subjektive Wahrnehmung ist nämlich schon etwas ganz Besonderes. 🙂

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6948

    Lieber Herr Prof. Göbel,

    wie nett, dass wir seit einigen Tagen das Kieler Wetter nicht nur lesen, sondern per Wetterbild auch sehen dürfen. Sie erfreuen uns immer wieder mit neuen Überraschungen. Danke!

    Lieber Gruß
    Heika

    Cinderella
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 548

    Hallo,
    für wetterfühlige Menschen ist das auf und ab ein Trigger für die Migräne.Als ich gerade von Christiane las,dass sie manchmal ein Stükchen Schokolade braucht,viel mir ein Gespräch mit Fr. Dr. Gendolla in Essen ein.Als ich stationär dort war,meinte sie,wenn ich morgens aufwache,brauche der Körper eine Kleinigkeit bei einer Migräneattacke z.B auch was Süßes für den Zuckerhaushalt und den Kreislauf.Ein Vollkornbrot mit Marmelade wäre ideal.Nun versuche ich immer,auch wenn mir kotzübel ist,machdem ich MCP eingenommen habe ein brot mit Marmelade zu mir zu nehmen.Hat bis jetzt ganz gut geklappt.
    Heute warb tolles Wetter bei uns im Ruhrpott,habe aber gerade gehört,dass es morgen wieder Regen geben soll….seufz.
    Habe im Moment meine Regelblutung,dabin ich sowieso schon down.Die Migräne kommt irgendwie nicht richtig durch.Habe fleißig Magnesium genommen.Vielleicht liegt es daran?
    Wünsche Euch allen einen wunderschönen schmerzarmen Abend
    Cinderella

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 169

    Hallo,

    mir geht es – wie vielen von Euch – auch in stabilen Hochdruckwetterlagen am besten. Das gilt übrigens auch im Winter. Grundsätzlich liebe ich sogar kaltes Hochdruckwetter.
    Herumquälen muss ich mich am ehesten, wenn dann das erste größere Tief heran gerauscht kommt. Mit drückender Schwüle im Sommer komme ich auch nicht so gut zurecht. Dann fühle ich mich eher schlapp und ausgelaugt als andere (gesunde) Menschen und die Migräne kommt dann eher „durch“ als sonst.
    Ich habe den Eindruck, mein Gefäßsystem sei etwas anfällig, was ich grundsätzlich durch Bewegung (Walking)/ Sport als Prophylaxe ein wenig auszugleichen versuche.

    Liebe Grüße
    Louise

    Happy
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1826

    So schön doch jetzt die letzten Frühlingstage waren, für mich leider unbekömmlich. Das ist genau das Wetter, was mir jedes Jahr zu schaffen macht. Immer im Frühjahr bis in den Sommer hinein habe ich die schlimmesten und meisten Migräneanfälle beobachtet und so geht es mir in den letzten Tagen leider auch.

    Liebe Grüße
    Christiane

    Sonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 118

    Ich bin ein richtig toller Wetterfrosch. Ich kann zu 90% voraussagen wie das Wetter wird! Mein Kopf muckst regelmässig auf, wenn in 1-2 Tagen ein Unwetter kommt, oder die Winde stark wechseln, ein Tiefdruck oder Hochdruck naht. Ich schaue auch selten die Wetterberichte, da ich schon hören musste, ich bilde mir da was ein 😉
    Die Monate März/April sowie Oktober sind für mich die schlimmsten Migränetrigger!
    Interessanterweise erlebe ich der Sommer eher ruhiger. Vorallem bei grösster Hitze im Süden (auch über 40 Grad) ist für mich kein Trigger.
    Wenn ich in den Sommerferien Migi bekomme bin ich selbst schuld (Caipi oder hie und da ein Glas Landwein ;-)) Das nehm ich in Kauf, denn wir leben nur einmal. Wenigstens die Ferien will ich auch mal über die Stränge schlagen 🙂

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Ich bin auch (leider) so ein Wetterfrosch. Frühling und Herbst sind ebenso bei mir die schwierigsten Zeiten. Gelegentlich mal einen Caipi (nur minimalst Alkohol) vertrage ich übrigens viel besser, als ein halbes Glas Wein.

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Heute ist Frühling-Sonnentag und ich liege NICHT im Bett.
    Sonst ist das immer so. Die Leute toben draußen in den lang vermissten ersten Sonnenstrahlen herum und mir platzt der Schädel.

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