In dieser Gruppe tauschen wir uns rund ums Thema Ernährung, Gewichtskontrolle, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und im Besonderen zur sinnvollen Ernährung für Menschen mit allen Arten von Kopfschmerzen aus.
Ihr findet hier auch diverse Anregungen von unserer Ernährungsexpertin Gudrun.
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Ernährung bei Migräne und Kohlenhydrate im Speziellen
Schlagwörter: Ernährung, Kohlehydrate, Low Carb
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AutorBeiträge
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Im Grunde genommen reicht der Geschmackstest absolut aus 😀
Nur wenn mir etwas schmeckt und dabei absolut ungesund ist, kommt es eher auf die Liste der Speisen, die ich mir ganz selten gönne 😉 Wenn dagegen bei den Lobeshymnen über dieses Allheilmittel ein kleines Körnchen Wahrheit dabei ist, könnte ich stolz erzählen, ich esse was leckeres, das dabei sogar gesund ist 😀
Liebe Tanni,
objektives Wissen dazu habe ich auch nicht, kann mich aber noch sehr gut an meine Kindheit erinnern, in der Buchweizengrütze mit Sirup für mich das Schrecklichste war, was man mir zu essen geben konnte. (es gab das so oft, weil es als sehr gesund angesehen wurde und hier angebaut werden konnte) 😉
Ich bin in Schleswig-Holstein geboren, eher ländlich-bäuerlich in der Familienumgebung. Buchweizen war damals wohl mit ein Haupternährungsmittel. Zumindest habe ich es so in Erinnerung. Es galt als sehr gesund und nahrhaft und kam deshalb regelmäßig auf den Tisch.
Immer mehr wurde es dann als „arme Leuteessen“ verkannt und kam aus der Mode. So ist es ja im Laufe der Zeit vielen sehr wertvollen und den Erfahrungen nach gesunden Lebensmitteln ergangen.Ich selber mache immer wieder die Erfahrung, dass ich plötzlich und ohne erkennbaren Grund einen ganz extremen Jieper ( Hochdeutsch Heißhunger) auf gang bestimmte Pflanzen oder auch z. B. Eier habe. Ich esse dann wirklich nicht erklärbar tage- oder wochenlang pausenlos Eier, Möhren oder besonders extrem Brokkoli und andere Dinge mit hohem Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen. Dazu gehören auch Dinkel, Sesam oder Nüsse.
Und da unsere Vorfahren, wenn sie denn die Möglichkeit hatten, versuchten, sich über die Nahrung gesund zu erhalten, bin ich mir sicher, dass da ein ganz großes Wissen vorhanden war.Deine Buchweizen Galettes, bei uns schlicht Buchweizenpfannkuchen, waren auch früher oft bei uns auf der Speisekarte.
Genieß sie, bis was anderes von deinem Körper verlangt wird.Guten Appetit,
JuliaDas klingt fast so, als ob ich den Genuss einer kulinarischen Katastrophe entdecke 😀 😉
Diese Jieper kenne ich auch und gebe ihnen auch meistens nach, weil mein Körper mir damit gerne signalisiert, dass ihm etwas wichtiges fehlt – allerdings nicht so langanhaltend, sondern meist nach ein- bis zweimal Essen vorbei…
Nur bislang waren das stets Gerichte, die mir durchaus geläufig sind und ab und an gegessen werden. Buchweizenpfannkuchen habe ich vor eineinhalb Jahren in einer bretonischen Creperie (daher nenne ich sie Galettes) kennen gelernt und danach keinen Gedanken mehr daran verschwendet 😀 Bis zu diesem Wochenende 🙂Aktuell sagt mein Hunger übrigens Gemüsebrühe und Schokolade – was soll ich damit bloß anfangen? 😉 (Nein, ich bin nicht schwanger! Auch wenn das dazu passen würde)
Wenn du auch aktuell noch saure Gurken brauchen solltest, mach mal nen Test 😉 ! Sicher ist sicher!
Liebe Tanni,
da hast Du ja mal wieder etwas feines ausgegraben.
Ich kenne Buchweizen aus meiner Kindheit auch als Pfannkuchen, lecker, ich mochte die gern. Ich komme ja aus der Nordheide und dort ist Buchweizen heute noch als Buchweizentorte bekannt, das gehört einfach in die Heide.
Ich gebe Dir einfach mal eine kurze Info zum Buchweizen auch aus ernährungsphysiologischer Sicht:Buchweizen ist ein Knöterichgewächs, das oft als Pseudogetreide bezeichnet wird.
Er hat weder etwas mit der Buche noch mit dem Weizen zu tun.
Er stammt ursprünglich aus dem Reich der Mongolen und hat im 14. und 15. Jahrhundert seine Verbreitung in unseren europäischen, den nordamerikanischen und ostafrikanischen Raum angetreten. Heute sind Russland und China die größten Anbaugebiete.
Da die Pflanze mit äußerst kargen Heide- und Moorböden zurechtkommt, wurde es vorwiegend in diesen Landschaftsbereichen angebaut. Noch heute gehört zum Beispiel die Buchweizentorte auf jede traditionelle Kuchentafel in der Lüneburger Heide. Eine eher etwas herbe Torte, da sie mit mäßig gesüßter Sahne und Preisselbeeren geschichtet wird.
Buchweizen galt als „Armeleuteessen“, weil es eben auf kargen Böden wächst und äußerst nahrhaft ist.
Es wurde z. B. zu Mehl und Grütze verarbeitet und diente nicht selten in der ärmeren Bevölkerungsschicht als Hauptenergielieferant.
Heute bereichert es aufgrund seines nussigen Geschmacks und seiner Nahrhaftigkeit so manchen vegetarischen oder veganen Speiseplan auch Zöliakiepatienten und Patienten mit Glutenintoleranz profitieren von dieser Pflanze.
Es besteht zu 70% aus für uns wunderbarer Stärke, also den komplexen KH,
ca. 10% machen hochwertige Proteine aus, die Hälfte davon entfällt auf essentielle Aminosäuren (AS), die unser Körper nicht selbst aufbauen kann und somit immer über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Eine AS davon ist das Tryptophan, das für die Serotoninsynthese im Gehirn herangezogen wird. Es enthält aber kein Gluten (Zöliakie!!) und ist somit allein nicht backfähig, es kann also nur als Beimischung in Brot und Gebäck dienen.
Der Rest besteht aus ca. 2% Fett, 4% Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und ca.12% Wasser.
Ein bedeutender Bestandteil der Buchweizenpflanze ist das Flavonoid Rutin, das chemisch auch als Glykosid des Quercetin in Verbindung mit dem Disaccharid Rutinose verstanden werden kann. Die Pflanze nutzt das Rutin als UV-Schutz.
Es befinden sich 2–8 % Rutin in den Blättern, 4–12 % in der Blüte aber auch im Buchweizenmehl werden noch 0,27 % Rutin gefunden.
Oral aufgenommenes Rutin wird nicht in die Blutbahn aufgenommen, sondern verbleibt im Darm und wird dort von der Darmflora weiter verarbeitet. Ein bedeutsames Abbauprodukt ist die 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure, der krebshemmende Wirkungen nachgesagt werden.
Rutin verbessert die Blutgerinnung. Es wird erfolgreich bei Gefäßerkrankungen (Venenschwäche), wie z. B. Purpura eingesetzt. Auch Schwangerschaftsödeme sollen damit schon erfolgreich behandelt worden sein.
Rutosid (Rutin) und Troxerutin (synthetisches Rutin-Derivat) sind als Wirkstoff in Antihämorrhagika und Venentherapeutika zugelassen.Im Gewächs, insbesondere in der Blüte aber auch in der rötlichen Schale der Buchweizeneckern, finden sich nennenswerte Mengen an Fagopyrin, das auch für die Schalenfarbe verantwortlich ist.
Fagopyrin desensibilisiert helle Hautpartien für Sonnenlicht und führt darüber zu Hautirritationen und Entzündungen. Bei Tieren, die größere Mengen über Weidefutter aufgenommen haben, kann es infolge einer Vergiftung zur Hämolyse (Fagopyrismus) kommen
Es ist also ratsam die Schalen der Buchweizeneckern zu entfernen. In der Regel ist dieses bei gekauften ganzen Buchweizeneckern schon Fall, bei allen weiteren Verarbeitungsstufen selbstverständlich sowieso.Du siehst also, für unsere Köpfe ist der Buchweizen aufgrund seiner Stärkemenge sehr wertvoll und unterstützt auch noch ein paar andere Beschwerden im positiven Sinne.
Wunder würde ich allerdings nicht erwarten, dafür dürfte schon die durchschnittliche Verzehrmenge kaum ausreichen.Lass es Dir also weiter gut schmecken.
LG Gudrun
Danke, liebe Gudrun. 🙂 Da bekommt man doch richtig Lust auf ein Buchweizenbrötchen.
Auch von mir ein großes Dankeschön, liebe Gudrun.
Ich habe gerade ein ganz einfaches und schnelles Rezept für Buchweizen-Dinkelbrötchen gefunden. Könnte sehr lecker sein.
In 2 Wochen bin ich in Amelinghausen, das ist dann sicher auch ein Stück Buchweizentorte zu finden. Die muss immer sein, obgleich ich sie noch nie zu den sehr gesunden Lebensmitteln gezählt habe 😉 . Allerdings, für die Psyche allein wegen des L-Tryptophans ( na ja, die Menge?) und der Sahne schon. Ich könnt mich dran gewöhnen 😀 .
Liebe Grüße,
JuliaImmer wieder gerne liebe Bettina!!!!
Viel Spaß in Amelinghausen liebe Julia. Klar bekommst Du dort diese Torte, wenn nicht, ist es nicht das richtige Kaffee für uns! 😉
LG Gudrun
Hmm, lecker
Das erinnert mich daran, dass ich am Wochenende mal wieder eine Buchweizentorte backen könnte 😀Liebe Gudrun,
nachdem ich von meiner Dienstreise zurück bin, komm ich jetzt endlich auch mal zum Schreiben 😀
Vielen lieben Dank für deine ausführliche und absolut interessante Erklärung! Allein schon die komplexen Kohlenhydrate sind für mich ein Argument, Buchweizen wirklich öfter auf meinem Speiseplan landen zu lassen.
Wobei ich es mir als Torte gar nicht so recht vorstellen kann – mal sehen, vielleicht schaffe ich es, solange ich noch hier wohne, einen kleinen Ausflug Richtung Lüneburger Heide zu unternehmen 😉
Liebe Grüße, Tanni
hallo zusammen,
ich hab jetzt diesen ganzen thread gelesen und dabei gab es einen link, der leider nicht mehr funktioniert.
es geht um die speisen bzw. zutaten, die die kieler Klinik empfiehlt.
könnt ihr mir da nochmal weiter helfen. ich möchte mich auch ernährungstechnisch so gut es geht auf den Aufenthalt vorbereiten!LG, Tina
Liebe Tina,
habe den Link repariert, er ist wieder aufzurufen.
Liebe Grüße
Bettina -
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