Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein Schmerzverlauf (Sternenhimmel)

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  • sternchen
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    Beitragsanzahl: 4964

    Hallo liebe Anna,
    jetzt haben Dir schon so viele geschrieben, da will ich nicht fehlen. Ich jongliere auch oft mit den Triptanen, da ich oft nicht mit der 10/20 Regel hinkomme. Du schreibst, dass Du einen Anfall ausgehalten hast. dann aber doch am nächsten Tag ein Triptan genommen hast. -Ich hoffe ich hab das richtig verstanden- Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es mehr Sinn macht eine Attacke ganz auszuhalten als bei mehreren Attacken nur den Anfang durchzustehen. Besonders macht es jedoch Sinn, das Ende einer Attacke auszuhalten. Unsere super nette Forumsteilnehmerin „Simone“ hat es mal formuliert und mir geschrieben. Es lautet wie folgt:

    Die Neurotransmitter sind -glaube ich- Eiweißverbindungen, die als Botenstoffe die Entzündung in den Gefäßwänden des Gehirns verursachen . Sie übertragen die Entzündung also von Nervenzelle zu Nervenzelle bis in die Gefäßwand des Gehirns.

    Diese Neurotransmitter stauen sich nun durch Triptaneinnahme in den Nervenzellen. Die Triptane blockieren nämlich die Ausschüttung dieser Nervenbotenstoffe, und wenn man sie zu häufig hintereinander einnimmt, stauen sich besonders viele Botenstoffe an, die dann leider um so stärker (und baldiger) in der nächsten Attacke wieder ausgeschüttet werden.

    Hält man also den letzten Attackentag tapfer durch, ”leeren” sich die entzündungsverursachenden Botenstoffe aus der Nervenzelle, und es dauert länger, bis sich die Neurotransmitter bis zu einer nächsten Attacke wieder angestaut haben, um sich dann – so Gott will – erneut auszuschütten.

    Man kann allenfalls ein entzündungshemmendes Schmerzmittel zur Unterstützung einnehmen, oder die Entzündung durch Kortison ein wenig unterdrücken. DIe Entstehung der Entzündung selber unterdrückt man aber nicht mehr, wenn man es schafft, das Triptan wegzulassen. „

    Es gibt diesbezüglich wohl aber unterschiedliche Ansichten. Ich weiß nicht, ob das Geschriebene wissenschaftlich abgeklärt ist.
    Aus meinem Migränealltag kann ich die Theorie jedoch bestätigen.
    So, nun nimm es ganz entspannt, und lass Dich von uns allen beruhigen.
    Ganz lieber Gruß
    Sternchen

    Simone
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 421

    Also, wenn ich mich recht erinnere, war Prof. Göbel, als ich mich mit ihm unterhielt, nicht ganz so überzeugt davon 😉 . In der Schmerzklinik wurde es aber auf einem Patientenseminar so erklärt.

    Auch ich habe die Erfahrung gemacht, das es mehr bringt, am dritten Migränetag durchzuhalten, als zu Beginn einer Attacke zu sparen. Außerdem wird die Attacke dann ja viel schlimmer, und wenn man Pech hat, wirkt das Triptan nicht mehr.

    Liebe Grüße
    Simone

    Happy
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1826

    Wie ich Anna verstanden habe, ist sie auf der Arbeit gewesen, als die Migräne wieder kam. Wie soll sie da aushalten? Da hätte sie zuhause bleiben sollen. Also ich kann keinen Migränefall aushalten, wenn ich arbeite. Da sie Angst hat wieder krank zu „machen“ ist das ein schwieriger Kreislauf. Ich verstehe das, war selbst in der Situation.

    Sternenhimmel
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 945

    Hallo zusammen,

    ich bin ganz gerührt von Eurer anteilnahme. Ich bin so froh hier gelandet zu sein es tut mir echt gut. Danke an Euch 🙂

    @Christiane
    Ich werde mir Gedanken darüber machen.

    @sternchen
    da ich im Oktober ja eine Dauermigräne habe mit immer mal ein paar Tagen pause fehlt es mir schwer zu entscheiden ob es ein Attackenbeginn ist ober noch die alte die wiederkehrt. Ich habe gestern ohne Schmerzmittel ausgehalten in der Hoffnung heute ohne Migräne zu erwachen was ja aber nicht der Fall gewesen ist. Da ich mich nicht noch einen Tag quälen wollte habe ich das Triptan heute genommen. Aber was ist wenn ich morgen wieder Migräne habe.

    Ich habe von meiner Hausärztin das Medikament Indometacin AL 50 bekommen es ist wohl so eine Art wie Naproxen oder? Ich habe es aber noch nicht ausprobiert. Ich habe auch keine Naproxen mehr zu hause. Normalerweise nehme ich bei einer schlimmen Migräne ein Triptan mit Naproxen um den Wiederkopfschmerz zuvermeiden. Was aber nicht immer hilft. Meißtens ist die Migräne am nächsten Tag wieder da.

    Gruß Anna

    beate1962
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 173

    Hallo alle zusammen,
    @ Anna ich kenne solche besonders schwierige Phasen auch ganz besonders jetzt im Herbst, weiß der Geier warum, auch ich htte im Urlaub, ausgerechnet da, 4 Migränetage hintereinander (Oktober!!). Aber ganz besonders auch aus der Vergangenheit, mir half und hilft auch noch und ich behalte das auch noch für die Zukunft für mich als kleine Ruheinsel bei, ich gehe alle 14 Tage einfach so nur für mich zur Massage, ich habe gemerkt das tut mir unglaublich gut, löst gerade die Verspannungen die ich besonders nach den Migräneanfällen habe und ich habe meine „erzwungen 🙂 gewollten“ Auszeiten. Das macht mir Spaß und es ist für mich, das kostes nicht viel und ist nicht anstrengend, denn ich mache kaum Sport, sobald ich etwas Sport mache, und glaub mir ich würde echt gerne, explodiert mein Kreislauf und mein Gehirn Schreit laut MIGRÄNE, iAls in der Kur war zum Verrükt werden, ich konnte kaum etwas mitmachen und mußte andauernd abbrechen.
    Ich würde so gerne laufen (Joggen), hab ich früher gern gemacht…….. no way, gehr gar nicht
    jetzt walke ich g e l e g e n t l i c h , hm naja wenigstens was, spaß ist anders
    Versuchs doch mal,(Masagen meine ich) vielleicht kannst du dabei etwas abschalten und runterkommen….
    Ich wünsche Dir das allerbeste. Bis dahin halte durch, das Topi wirkt bald, wirst sehen.
    Hoffnungsvolle Grüße Beate

    beate1962
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 173

    Und wenn du morgen wieder mit Migräne aufwachst, dann bleibst du Daheim….. 🙂
    Ruhst dich aus und nutz dann das ganz lange Wochenende zum runterkommen, dann ist das wie ein kleiner Urlaub. Son Frau Doktor neunmalklug Beate hat gesprochen Punkt. 😉
    lol Beate

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Liebe Anna,

    also wenn es Dich beruhigt, ich hatte, wie viele andere auch, einen sehr „schwierigen“ 😉 Oktober. Herbst und Frühjahr sind mit vielen sehr schnellen Wetterwechsel und Temperatursprüngen verbunden und diese tun dem Migräniker einfach nicht gut.

    Welches Triptan nimmst Du denn? Vielleicht ist es nicht so geeignet für lange Attacken? Nimmst Du vorher ein Antiemetikum, das die Aufnahme des Triptans verbessert? Indometacin ist ebenso ein NSAR, das aber ein Triptan nicht ersetzen kann und sollte.

    Die Sache mit den Neurotransmittern, dem Stau an den Nervenendigungen usw. wird wirklich sehr kontrovers diskutiert. Ganz genau weiß man wol auch nicht, wie es funktioniert. Tatsache ist aber, dass sich das Glutamat (ebenso ein Neurotransmitter) an den Synapsen staut und (eine Eigenart des Migränikers) nicht schnell genug abgebaut werden kann. Dieser Stau erzeugt dann die neurogene Entzündung an den Gefäßen. Das Triptan bewirkt, dass nicht immer mehr Neurotransmitter losgeschickt werden und die Ansammlung an den Synapsen immer mehr vergrößern. Für meine Logik wäre es daher schon der bessere Weg, mit dem Triptan zu bewirken, dass das Signal sozsagen gestoppt wird. Keine weiteren Neurotransmitter – kein Stau mehr an den Synapsen – der Körper schafft es, alles wieder abzubauen.

    Ich habe eine Freundin, die eine absolute Gegnerin von Medikamenten ist, seit ca. 20 Jahren aber unter Migräne leidet. Sie nimmt nie ein Medikament, zieht sich mind. einmal im Monat für 3 Tage ins dunkle Zimmer zurück und leidet. Ihre Migräne hat eher noch zugenommen in den letzten Jahren, obwohl sie nie ein Medikament nimmt. Da stellt sich dann für mich schon die Frage, wie das denn mit den Selbstheilungskräften des Körpers funktioniert. Lebensqualität kann ich auch wenig erkennen und wenn ich uns beide so vergleiche, geht es mir mit den Triptanen und sonstigen Hilfen viel besser als ihr. Die Migräne verhält sich in beiden Fällen sehr ähnlich.

    Ich bin noch nie freiwillig unbehandelt durch eine Attacke gegangen und werde es auch nie tun. Unfreiwillig musste ich früher oft genug durch diese extremen Zustände.

    Mein Weg ist daher, die Migräne zu behandeln, wenn sie kommt, gewisse Triggerfaktoren zu vermeiden, immer wieder neue Prophylaxen auszuprobieren und ansonsten ganz fröhlich und gut gelaunt durchs Leben zu gehen. 😀

    Liebe Grüße
    Bettina

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    und ich unterstreiche das ganze nochmal was Beate gerade geschrieben hat. Alles Geschriebene gilt für mich auch.
    Mein Physiotherapeut kann ganz zu Beginn einer Migräne die Attacke sogar wegmassieren. Dazu braucht man natürlich einen wirklich flexiblen Termin, selbst viel Gefühl dafür wo ensteht die Migräne grad und einen sehr einfühlsamen Therapeuten.
    Liebe Anna,
    ich wollte mit m. o.g. Beitrag nicht sagen, dass es falsch war ein Triptan zu nehmen. UGW ich wollte nur ein wenig Licht in das Dunkle zum Enstehen einer Migräne bringen. Vielleicht hast Du in Zukunft mal die Gelegenheit das Wissen einzusetzten.
    Alles Liebe
    Sternchen

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Bitte passt sehr auf mit Massagen, denn sie können ganz üble Attacken triggern. Natürlich reagiert nicht jeder gleich darauf, aber insgesamt muss man bedenken, dass das gesamte Nervensystem immer empfindlicher wird im Laufe einer Schmerzerkrankung. Ich vertrage leider keine übliche Massage mehr, dafür aber eine gut gemachte Fußreflexzonenmassage. Diese liebe ich! 🙂

    Happy
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1826

    Ja, ich möchte das von Bettina auch noch unterstreichen. Meine Physiotherapeutin war z.B. extrem vorsichtig, wenn ich in meiner Migränezeit bei ihr war. Den Nacken hat sie dann gar nicht angefasst. Wenn sie was im Nacken gemacht hat, dann ist sie sich vorher immer sicher gegangen, dass ich gerade eine stabile Zeit habe und sie ist auch nur ganz zart an meinen Nacken gegangen. Das solltest Du bei Deiner manuellen Therapie auch unbedingt dem Therapeuten sagen, liebe Anna. Und was Dir irgendwie unangenehm ist gleich abbrechen. Manches Mal hat meine Therapeutin auch nur die Füße massiert… da kann ich Bettina gleich nochmals bestätigen … hmmmm lecker

    Sternenhimmel
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 945

    ich war am Montag das erste mal zur manuellen Therapie. Da ich seit ein paar Wochen ein TENS Gerät besitze ich aber ganz erhlich sagen muss das es mir nichts bringt. Der Arzt meinte ich habe einige Blockaden und hat mit sanften Druck einige Stellen angegangen. Ich bin sehr verspannt und kann besonders die rechte Seite den Kopf nicht mehr so gut drehen seit ein paar Wochen. Das wollen wir mit der manuellen Therapie nun angehen.
    Mit Massagen hatte ich auch schon die Erfahrung gemacht das ich danach eine riesen Attacke hatte.

    @Bettina
    ich nehme seit fast 2 Jahren Sumatriptan 100 mg. Ich habe aber auch schon andere Triptane versucht dieses hilft mir am besten (schnellsten) nur das mit dem Wiederkopfschmerz ist nicht optimal. Ich habe mir vor ein paar Tagen deine Liste der Triptane ausgedruckt die du unter Notfallplan eingestellt hattest.
    Kann ich dieses Indometacin wie Naproxen einnehmen? Es steht ja entzündungshemmend und schmerzstillend drauf wie bei Naproxen. Ich versuche es dann mal wenn ich es benötige. Die MIgräne hat sich durch das Triptan zum Glück fast verabschiedet ist nur noch dumpf zu spüren. Ich habe nur bedenken das wenn das Triptan nachlässt die Migräne wieder anklopft und ruft „hallo da bin ich wieder“ 🙂

    Gruß Anna

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6941

    Ich habe gerade nach den Halbwertszeiten für Indometacin und Naproxen gegoogelt. Naproxen hat eine deutlich längere Halbwertszeit, ist also für deine Attacken, die eh länger dauern, eigentlich besser geeignet.

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