Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Bin neu hier (MeRi)

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  • Ulrike
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    Beitragsanzahl: 3315

    Liebe Meri,

    was ich ganz toll finde, ist, daß Du nicht aufgibst und versuchst, deinen Weg zu finden. Daß du dich alleingelassen fühlst, kann ich sehr gut verstehen. Vielleicht kannst du etwas von Bettinas Tipps (Gespräche, Film etc) umsetzen und je selbstbewußter du wirst, desto besser wird das klappen, daß du dich verständlich machen kannst. Verständnis und Mitgefühl brauchen wir alle in unserer manchmal doch schwierigen Situation.

    Alles Liebe und berichte weiter, wie es dir geht.
    Ulrike

    Doro
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1605

    hallo meri,
    wir können dich wohl alle gut verstehen.
    richtiges ungezwungenes verständnis für unsere erkrankung habe ich zum ersten mal hier erlebt.
    und das miniforentreffen war auch so ein erlebnis.
    gesunde menschen können wohl, auch wenn sie sich noch so große mühe geben, nicht wirklich in dieses krankheitsbild einfühlen. entweder wird es runter gespielt, in die psychoecke gerückt oder überbewertet……………und sie wollen uns bestimmt nicht verletzen. sie verstehen eben vieles nicht.
    wie ulrike schon sagt, gut dass du nicht aufgibst.
    und der umgang mit unserer erkrankung hat wirklich viel mit selbstbewußtsein zu tun.
    und das wirst du auch ganz bestimmt wieder erlangen. dann kommen die komentare deiner umwelt auch nicht mehr so vernichtend an.
    ich wünsche dir ein schönes osterfest
    doro

    MeRi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1289

    Hallo ihr Lieben,
    danke für eure aufmunternden Worte! 🙂 Das tut so gut! Man fühlt sich gleich nicht mehr so alleine. 🙂

    Leider war ich noch nie so mit Selbstbewusstsein ausgestattet, eben auch durch meinen „Überbruder“. Der hat es mir ganz schön schwer gemacht. Gegen den „stinke“ ich nicht an. Bis heute nicht. Aber dank der Therapie strebe ich danach wenigstens nicht mehr. 😉
    ICh versuche zumindest nicht aufzugeben, denn ich will ja irgendwann auch wieder ein „schönes“ Leben haben, meinen Freund nicht mehr versetzen müssen und wieder mehr planen können, ohne Angst, wieder jemanden enttäuschen zu müssen… Ihr kennt das ja auch.

    meine Familie ist eher rational „gepolt“. Gefühle spielen hier nicht so die große Rolle und es wird auch nicht so wirklich rücksicht darauf genommen. In den letzten Jahren haben manche Mitglieder da aber auch dazu gelernt bzw inzwischen ist angekommen, dass ich eher emotional bin, auch wegen meiner Therapie, wo ich doch einiges verstanden habe.

    Ich habe wohl festgestellt, dass ich sehr empfindlich bin wenn ich TRiptane genommen und/oder SChmerzen habe.Ein falsches Wort und ich fange an zu weinen. Das zieht dann natürlich nochmal zusätzlich runter.
    Und auch wenn ich weiß, dass es der falsche weg ist, kommt doch immer wieder die Frage: Wieso schon wieder ich? (bezogen auf alle möglichen Erkrankungen wie oben beschrieben). KLar bringt mich das nicht weiter, aber abstellen kann ichs leider auch nicht.

    Gibts die Miniforentreffen öfter? In allen Teilen Deutschlands?
    Aber es hilft einfach schon, wenn man hier schreiben kann und weiß, da sind noch ganz viele andere, denen es genau so geht und ich bin NICHT allein 🙂
    Danke!

    Liebe Grüße und gute Nacht 😉
    Meri

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6954

    Liebe Meri,

    nein, du bist wirklich nicht alleine. Hier nicht! Wir alle mussten und müssen lernen, mit der Migräne den besten Weg in unserem Leben zu finden, mit unserer Krankheit richtig umzugehen, das optimale Behandlungskonzept zu finden und unser ganz persönliches Migräne-vorbeugendes Programm.

    Mir hat es am meisten geholfen, zwar als Ziel aller Maßnahmen eine Reduktion der Attacken zu haben, aber auch ohne Erreichen dieses Zieles JETZT ein „schönes Leben“ zu haben. Trotz der Abstriche, die ich leider immer wieder machen muss. Ich musste und muss meine Migräne einfach in mein Leben mit einplanen, muss immer wieder damit rechnen, Unternehmungen doch streichen zu müssen, andere Menschen enttäuschen zu müssen. Natürlich mache ich das nicht gerne, aber es gehört nun einmal zu meinem Leben dazu. Damit muss nicht nur ich, sondern auch meine Umgebung klarkommen, doch die Menschen, denen ich wirklich wichtig bin, bringen das Interesse und Verständnis für meine Situation auf. Und das reicht mir eigentlich.

    Ich habe auch aufgehört, mich immer wieder „mäuschenhaft“ dafür zu entschuldigen, dass ich Migräne habe. Tu ich bei meiner Haarfarbe und Schuhgröße, für die ich auch nichts kann, ja auch nicht ;-). Aber das alles ging bei mir auch nicht von heute auf morgen…

    Im Sommer 2010 und 2011 gab es jeweils ein „großes“ Forentreffen in Kiel. Vor kurzem gab es ein „Miniforentreffen“, weil einige aus dem Forum und Bettina zur gleichen Zeit in Kiel waren, so dass sie sich zum Abendessen verabredeten. Danach entstand wohl die Idee, im süddeutschen Raum auch so ein Treffen zu machen, daher in Kürze das Treffen in Stuttgart. Aber es können ja durchaus noch mehr werden, wer weiß?

    Lieber Gruß und gute Nacht,
    Heika

    Semi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 806

    Hallo Meri,

    du bist nicht alleine und ich finde es sehr gut, dass du über deine Gedanken und Gefühle sprichst, schreibst….das ist ein sehr wichtiger Schritt, um dich nach und nach aus deiner beschriebenen Isolation zu befreien.

    Beim Lesen deines Eintrags sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen und kann sie gar nicht so richtig sortieren. Sehr nachhaltig ist mir eine Situation jedoch hängen geblieben, die ich vor Jahren in einem anderen Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen, erlebte.

    In dieser Runde haben wir Patienten mit einer Krankengymnastin exakt über dieses Thema gesprochen, da eine Patientin meinte, sie fühle sich sehr alleine, isoliert, nicht verstanden, vom Umfeld mit ihrer Erkrankung nicht akzeptiert, nicht ernst genommen.

    Als ich das damals hörte, schoss eine recht unsensible Antwort aus mir raus, nämlich, dass es müssig wäre, andere von meinen Befindlichkeiten überzeugen zu wollen, schon beim daran denken ich kraftlos und deprimiert werden würde, das wertvolle Energien seien, die an falscher Stelle investiert würden und mir bei der Bewältigung meiner Erkrankung im Umgang damit fehlen….

    Ich bin bis heute davon überzeugt, mein Umfeld nicht von meiner Erkrankung überzeugen zu wollen oder müssen, jedoch habe ich nicht bedacht, dass mein Gegenüber eben an einem ganz anderen Punkt war und sich durch meine Aussage noch einsamer gefühlt hat.

    Aber irgendwie ist es mir wichtig, dir das mitzuteilen, mitfühlender, weil ich schlicht denke, dass der Weg ein anderer sein muss, nämlich einen eher versöhnlichen in sich beginnen zu suchen und zu finden, bei sich selbst anzusetzen und das ist eine Investition, die dir keiner nimmt, von äußeren Einflüssen unabhängig.

    Ich hatte ehrlich gesagt auch noch nicht das Gefühl mich mit meiner Erkrankung schuldig zu fühlen, zumindest ist mir das nicht bewusst. Waren es eher Gedanken und ein Leben in die Richtung gehend – auch sehr zu hinterfragen – dass man seine Erkrankungen mal wortlos hinnimmt, nicht klagt und einfach damit lebt und zwar so, als wäre man ein gesunder Mensch – berufliche Ausfälle diesbezüglich „ach was, stell dich nicht so an“. Das ist das, was ich als Muster in mir trage, das allerdings auch mittlerweile beginnt zu bröseln, zum Glück.

    Also, was ich dir eigentlich sagen möchte ist, dass nicht du das Problem bist, auch nicht deine Erkrankung, sondern das Problem im unsensiblen Umfeld liegt. Ehe ich das aber versuche zu ändern, worauf ich wenig bis gar keinen Einfluss habe und eine kräftezehrende, lebenslange Aufgabe mit fraglichen Ergebnissen sein kann, konzentriere ich mich doch lieber auf meine direkten Einflussbereiche und das bin in erster Linie ich selbst.

    Diese Wege hast du ja begonnen zu beschreiten…

    Lg Semi

    MeRi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1289

    Hallo ihr Lieben,

    Ich hatte eben ein sehr schönes Gespräch mit meiner 90.Jährigen Oma. Sie findet es sehr schade, dass ich „leide“ und wünscht mir dass ich was finde. Sie hat sich sehr interessiert dafür, was ich mache, also gegen die Migräne, und ich hab ihr das mal so etwas erzählt, was ich gemacht habe und was ich vorhabe in nächster Zeit. Und was ich sehr gut fand, sie meinte, sie wüsste ja nicht wie es für mich wäre und sie hätte sich auch nicht darüber informiert etc. aber sie geht dann nicht so „plump“ ran wie andere, jüngere Menschen meiner FAmilie sondern sagt eben offen, dass sie eigentlich nix darüber weiß. find ich nur ehrlich! 🙂 Ich fands schön mich mit meiner alten Oma mal etwas darüber zu unterhalten.
    ICh fahre alle zwei WOche zu ihr um mit ihr einkaufen zu gehen, zum Arzt oder so. Und sie sagte dann eben auch, dass sie ja nun verstehen würde, wieso ich nicht unbedingt planen könnte und das ich nicht kommen brauche, wenn ich Schmerzen hab (hab ich eh nicht gemacht). Aber war schön, dass mal so gesagt zu bekommen 🙂

    Ich hab auch in der Therapie verstanden, dass ich nicht die anderen ändern kann, sondern nur mich bzw meine Reaktion auf mein Umfeld. Daran arbeite ich auch brav. Mal mehr mal weniger erofolgreich 😉
    Es ist sicherlich so, dass man nicht permanent für Verstädnis werben sollte, aber ich hab eben immer das Gefühl, dass mich sonst keiner versteht.
    Dass ich nix dafür kann, ist leider in meiner Umgebung noch nicht so ganz angekommen. Sehr schöner Vergleich Heika, mit der SChuhgröße etc. 😀 Aber so sieht meine Umgebung das eben noch nicht, denn der Gedanke „Kopfschmerzen sind doch nur ein Symptom und sind psychisch“ oder was weiß ich, ist eben immer noch da. Das es eine „richtige“ Erkrankung ist, ist schwer verständlich zu machen. Auch weil ich dennoch immer weiter „funktioniere“.

    Ich war noch nie der Mensch mit super vielen Freunden. Und die wenigen sind auch noch weniger geworden wg Tinnitus und Migräne. Weil ich durch beides eingeschränkt bin, wg Tinnitus generell Geräuschempfindlicher bin und all so was.
    Einer Freundin aus der Uni hatte ich letztens mitgeteilt, dass ich mich sehr alleine fühle und mir in letzter Zeit wie ein „Zaungast“ vorkomme. Bei allen anderen gehts weiter, nur ich hab für mich das Gefühl auf der Stelle zu treten. ICh habe bisher keine Antwort erhalten, Immer wenn wir telefonieren wollten, kam ihr was anderes dazwischen. Ich dachte bisher immer, dass sie mich versteht. Jetzt hab ich das Gefühl nicht mehr. Das macht mich auch traurig.
    Vorallem weil sie bis letztens sehr schlimme Kopfschmerzen über Jahre hatte, die nun Dank einer OP weg sind. Die Kopfschmerzen wurden durch andere körperliche DInge bei ihr ausgelöst. Daher weiß sie eigentlich so grob wie es ist…

    Wie gesagt, ich versuche meinen Weg zu gehen und für mich einen Weg zu finden. Ich komme immer mehr zu dem ENtschluss, mich wieder von dem neuen SChmerztherapeuten zu trennen weil er mich eher aufregt als das ich da wirklich glaube Hilfe zu finden…

    Ich bin echt dankbar dafür, dass man hier auf Menschen trifft, denen es genau so geht, die alles nachvollziehen können. Das tut richtig gut! 🙂 Danke für eure lieben Worte!

    Liebe Grüße
    Meri

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Meir,

    ganz oben schreibst Du, dass Du immer schon gesundheitliche Probleme hattest. Viele Migräniker sind zusätzlich auch hochsensibel. Diese Menschen sind nicht nur im psychischen Bereich hochsensibel, sondern auch im physischen. Sie erleben alles intensiver, haben oft eine niedrigere Schmerzschwelle und sind öfter als andere von diversen Wehwehchen geplagt. Das hat nicht nur Nachteile, denn im Gegenzug sind diese Menschen feinfühliger, insgesamt sensibler für alles und alle, können sich in andere gut reinfühlen und sind nie oberflächlich. Daher, immer in allem auch das Positive sehen, das in allem enthalten ist.

    Du hast schon die guten Tipps erhalten, an Dir selbst zu arbeiten und nicht sinnlose Kraft zu verschwenden, daran zu arbeiten, andere zu ändern. Das wird Dir nie gelingen, das kann nur in Frustration enden und es ist auch nicht notwendig. Die anderen sind nicht dafür zuständig, damit Du Dich besser fühlst. Das kann immer und immer nur von Dir selbst ausgehen und überträgt sich dann sogar auf andere.

    Sei selbstbewusst, fordere Rücksichtnahme ein, wenn Du meinst dass sie Dir zusteht, aber bitte nicht darum. Du kannst die Menschen, die Dir wichtig sind, versuchen aufzuklären, indem Du ihnen Filme, Bücher, Erfahrungsberichte zeigst und dann liegt es an ihnen, sich damit auseinanderzusetzen. Tun sie es nicht, muss die Sache für Dich erledigt sein. Alles andere ist verschwendete Energie, die Du für Dich selbst benötigst.

    Sehr wichtig finde ich die Einsicht, dass die anderen keine Feinde sind, Dich nicht absichtlich kränken wollen. Sie sind überfordert aus den unterschiedlichsten Gründen: nicht sensibel genug, zu sehr mit sich und den eigenen Problemen beschäftigt, können Deinen Leidensdruck nicht erkennen oder richtig werten und noch vieles mehr. Wenn man das mal erkennt, verlagert sich ganz automatisch auch der Fokus, andere umpolen zu können. Es geht nicht und Du hast – genaugenommen – auch kein Recht dazu. Lass die anderen ihr Leben leben, leb Du Deines.

    Die Sache mit Deinem Bruder ist ein anderer Fall, aber da erhältst Du ja auch Unterstützung. Geschwisterrivalität ist ein großes Thema und schauen die Eltern da nicht ganz genau hin und können nicht ausgleichend erziehen, sind beide Geschädigte. Da gibt es dann keinen Täter und kein Opfer, denn es leiden alle.

    Du bist auf einem guten Weg, denn Du suchst Dir selbst Hilfe, daher wirst Du sie auch erhalten. So einfach und gleichzeitig so schwer ist das auch. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    MeRi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1289

    Ja leider ist es bei uns mit der „ausgleichenden Erziehung“ schief gegangen. Würde ich mal behaupten. Mein Bruder ist 2 1/2 Jahre älter als ich, ist in der Schule ein Überflieger gewesen, macht neben seinem Studium alles mögliche (hat inzwischen seine eigene Firma gegründet) und man hat ihm nun angeboten, seinen Doktor zu machen und hat während er noch studiert jetzt einen Job schon bekommen etc. Das macht meine Eltern, aber auch mich, stolz; ich freue mich auch für ihn. Aber er steht immer sehr im Mittelpunkt und er zieht auch immer die Aufmerksamkeit auf sich, er braucht das irgendwie.
    Ich hingegen fühle mich neben ihm immer benachteilgt und zurückgesetzt und eben wirklich wie die „Zweitgeborene“, die ich defacto ja auch bin.

    Was du schreibst, Bettina, stimmt. Sensibel bin ich wohl, in allen möglichen Bereichen. Ich bin eigentlich als einzige bei mir in der FAmilie in der Lage, über Gefühle zu Reden, zu spüren, dass es anderen nicht gut geht und all so was. Ich freue mich, wenn ich anderen, nicht nur in der Familie, dadurch auch Helfen kann, aber manchmal ist es auch sehr schwer, eben weil alle anderen hier bei mir zu Hause anders sind. Da fühle ich mich dann doch eher wieder wie das „schwarze Schaf“.

    Ich beziehe mich jetzt hier auch nochmal auf die „Berufswahl mit Migräne“, wo ich ja auch geschrieben habe, aber es hängt ja alles zusammen.
    Der Oberarzt im Krankenhaus meinte schon sehr rasch, ich sei eine Prinzessin auf der Erbse. Er meinte auch ich sei sehr sensibel..

    Bettina, auch in dem anderen ZUsammenhang hast du mir sehr nette Worte geschrieben und Hinweise gegeben. Du hast wohl recht, wenn du sagst, dass ich, wenn ich hinter etwas stehe, es auch schaffe und mich die Migräne dann nicht so sehr stört (sinngemäß ;)).
    Ich bin noch auf der Suche nach dem richtigen Weg für mich.
    Allerdings denke ich auch, dass man heute den höchsten Abschluss anstreben sollte, den man erreichen kann. Aber ich kann diese Entscheidung noch etwas vertagen und ich glaube dass mache ich auch erstmal. 🙂 Dann benötige ich dafür nicht noch weitere Energie. Die brauche ich nämlich gerade für mich und für mein Köpfchen 😉

    ich werde mich noch weiter durch das Buch von Prof. Dr. Göbel arbeiten und dann mal schauen, ob ich nochmal einen Anlauf starte mit meiner Familie zu reden. Vielleicht bin ich dann aber auch soweit, dass ich es so hinnehmen kann und mich nicht mehr daran aufhalte.

    Danke euch für die Unterstützung, das bedeutet mir sehr sehr viel 🙂

    Liebe Grüße
    Meri

    MeRi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1289

    Ach so und noch eine Sache: Migräne hängt doch mit der Vererbung zusammen oder? Aber sonst hat es keiner in meiner Familie. Oder tritt es bei ihnen nur nicht auf, aber die Veranlagung dafür ist gegeben?

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Meri,

    Dein Bruder steht also von klein auf in Zugzwang und möchte, ebenso wie Du, seine Eltern stolz machen. Das bedeutet für ihn, dass er nie nachlassen „darf“, ein Überflieger zu sein. Überlege Dir mal den enormen Druck, unter dem er schon sein Leben lang steht. Es ist zu befürchten, dass seine Kraft bald mal am Ende sein wird und er große gesundheitliche – eventuell sogar gefährliche – Probleme bekommen wird. Vielleicht wirst Du sogar mal diejenige sein, die ihm mal dem Spiegel vorhält und zu mehr Langsamkeit in seinem Leben rät. 😉

    Deine Eltern haben da etwas versäumt, bei Euch beiden, das ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Der Kronprinz und das Prinzesschen auf der Erbse. Beide in einem Sog, der nicht gut tut und die Kräfte übersteigt. In vielen Familien läuft das ähnlich ab und die Eltern handeln auch immer nur so, wie sie es halt können. Meist sogar mit den allerbesten Absichten. Als Erwachsene muss man dann sehen wo man steht und wie man sich neu orientiert. Raus aus dem Zugzwang und eine neue gesunde Beziehung auf Augenhöhe zu den Eltern und Geschwistern aufbauen. Aber nicht mal das gelingt immer und sollte es so sein, wird man auch dann seinen Weg finden müssen.

    Du bist nicht das schwarze Schaf in der Familie, denn dieser Ausdruck ist immer nur negativ besetzt. Du bist eigentlich in der Familie die einzige, die Gefühle hat und dies auch zeigt. Darauf kannst Du sehr stolz sein, denn Du bist trotz allem Deinen Weg gegangen, sozusagen als Sonderling in der Familie. Dafür braucht man viel Kraft und die hast Du gezeigt.

    Vielleicht erkennt Deine Familie irgendwann einmal wie besonders Du bist. Wie wertvoll und gut für diese Familie, die wohl kaum kommuniziert und Gefühle anscheinend im Keim erstickt. Vielleicht wachen sie alle irgendwann mal auf, aber Du selbst solltest keine Energien mehr ans „Aufwecken“ verschwenden. Dies ist ein Thema, zu dem man jetzt noch endlos schreiben könnte und sehr sehr viele sind betroffen. Auch ich habe erst spät erkannt, wie hindernd der Blick in die Vergangenheit ist, wie sehr er bremst und sehr er davon abhält, sein eigenes und unabhängiges selbstbestimmtes Leben führen zu können.

    Migräne kann vererbt werden, aber genauso gut kannst Du die Erste und Einzige in Deiner kompletten Verwandtschaft sein, bei der sie auftritt. Da gibt es keine Regeln.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Doro
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1605

    hattest du nicht irgendwo etwas von einer tante oder so mit aura geschrieben?
    bei war ist es z.b. meine oma, die an migräne erkrankt war…
    … und migräne hat viele formen…., die auch oft als solche nicht erkannt werden/wurden…..
    lg
    doro

    MeRi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1289

    Guten Abend ihr Lieben 🙂

    Bettina, das stimmt wohl. So ein Familienclan ist ein endlos langes Thema. ICh denke auch, dass mein Bruder irgendwann am Ende sein wird. Ich denke eben oft, oje wenn das jetzt bei ihm schief geht, dann bricht er zusammen. Einfach weil er es nur kennt, Erfolg zu haben bei allem was er anpackt. ich habe gelernt „auf die Nase zu fallen“ und wieder aufzustehen und nochmal loszulaufen, er eher weniger bis gar nicht. Ich beneide ihn nicht um die Rolle! Ich hab die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass wir besser miteinander auskommen werden. Er ist schließlich mein Bruder, mein einziger. Den lass ich auch nicht so schnell von der Angel 😉 Auch wenns oft sehr anstrengend mit ihm ist, er hat ja auch seine Vorteile 🙂

    Ich habe meinem Freund eben verschiedene Grafiken aus dem Buch „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ gezeigt und ihn etwas „stöbern“ lassen, er fand es sehr interessant und ihm tats auch gut zu sehen, dass andere Partner ja auch so zurück stecken müssen wie er. Also wieder einen Schritt in Richtung „Verständigung“ gemacht. Verbuche ich mal als guten Tagesabschluss 😀

    Liebe Doro, ja meine Tante berichtet mir letztens von starken Sehstörungen und einer halbseitigen GEsichtslähmung. Sie sagte, sie hätte seit Jahren immer wieder leichte Kopfschmerzen. Durch diese zusätzlichen Symptome tippt man bei ihr jetzt auf Mirgäne. ABer tritt das dann erst so spät auf mit einer so starken Aura?
    Sonst hat wohl keiner in der FAmilie was. Kopfschmerzen, egal, welcher Art, sind bei uns eigentlich eher sehr sehr wenig vertreten.

    Ich wünsche euch eine gute Nacht 🙂
    Liebe Grüße
    Meri

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