Migräne im Leben der Frau

Migräne im Leben der Frau

Therapie in der Schwangerschaft

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  • Bettina Frank
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    Liebe Lacoccinelle,

    sehr schade, dass Du immer noch so leiden musst. Tut mir sehr leid. 😔

    ich vermute, dass es sich bei den Tagen zwischen den Triptanen um leichte Migräne und keine Spannungskopfschmerzen handelt oder um einen Rebound Kopfschmerz nach Triptan Tag.

    ja, das wird leichte Migräne sein. Nicht wenige denken, dass Migräne immer nur schrecklich stark sein muss und alles andere Spannungskopfschmerzen sind. Ein Wiederkehrkopfschmerz wäre natürlich auch möglich, also dass die Attacke einfach noch weiterläuft.

    Könntest Du es noch mal mit der Sumatriptan-Spritze versuchen? Die hatte ja schon mal gut gewirkt bei Dir.

    Vielleicht doch über eine Prophylaxe nachdenken? Betablocker wären theoretisch möglich, aber auch das Amitriptylin, das Dir bereits vom Arzt empfohlen wurde.

    Liebe Grüße
    Bettina

    lacoccinelle
    Teilnehmer
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    Hallo Bettina,

    Danke dir für deine Tipps 🙂

    Ich lasse mir kommende Woche nochmal die Spritze verschreiben. Das ist eine gute Idee.
    Ich dachte es liegt vielleicht auch an den nur 50 mg Sumatriptan bei den Tabletten, die mir mein Neurologe in der SS empfohlen hat. Ich denke die Dosierung ist einfach zu niedrig.

    Zwei Tage ging es mir jetzt ganz gut, ich denke durch die 4 Tage Medikamentenpause. Mit so 1-2 Tagen ohne Schmerzen kann man einfach so viel Kraft schöpfen. Ich habe mich direkt heute “getraut” einen Flohmarkt zu besuchen, hatte einen echt schönen Tag bei dem Wetter :-)☀️

    Mein Nervenkostüm war die letzten Tage und Wochen einfach so dünn und dann die “gut gemeinten” Ratschläge vom Umfeld, es doch mit Massagen, Chiropraktik, Tees, Kräutern, Akupunktur etc zu versuchen. Ich gelte jetzt glaub ich unausgesprochen als “Beratungsresistent” und naiv, weil ich so viele Tabletten schlucke 😂 noch dazu heißt es bei einer akuten Migräne, ich soll doch mal rausgehen an die frische Luft… ja klar. Ich wäre froh, wenn ich da senkrecht sitzen könnte.
    Ich hatte selten so eine Wut auf die – ja kann man wirklich sagen – Esoteriker.
    Ich glaube bei denen wirkt das alles, weil es ihnen zu gut geht. Und als hätte man das selber nicht schon alles an alternativer Medizin durch.
    Letztes Wochenende sagte jemand, ich soll es mit Paleo ausprobieren 🙈
    Ich bin einfach echt schockiert, wie einen ja auch keiner ernst nimmt. Ich habe ja nicht um Tipps bei Leuten gebeten, die noch nie eine Migräne hatten. Und ich unterscheide schon zwischen Leuten, die gerne helfen wollen und denen, die wie die Heilpraktiker Propheten um einen herum tänzeln – da bin ich gefundenes Fressen. Ich finde es mittlerweile einfach nur noch unverschämt und mich nerven die Leute, die anderen Betroffenen ganz überzeugt so einen Mist erzählen und vorschlagen, weil damit weder die Erkrankung ernst genommen wird, noch damit geholfen werden kann. Ich bekomme es jetzt halt erst wieder in der Schwangerschaft mit, weil ja bekannt ist, dass man nicht so viel einnehmen kann. Und ich kann diesen “Shitstorm” auf die Pharma Industrie auch nicht mehr nachvollziehen. Es gibt doch genau so gut Profitgeier in der Heilpraktiker. Noch dazu nicht reguliert.

    Die Betablocker behalte ich tatsächlich nochmal im Hinterkopf, tendiere aber eher zu Amitriptylin.

    Einen schönen Sonntag Abend 🙂

    heika
    Teilnehmer
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    Liebe lacoccinelle,

    wenn du dich mal ein wenig trösten willst, lies mal hier:

    Ich bekam vor Kurzem auch den Tipp, mich doch streng ketogen zu ernähren, also so gut wie ohne Kohlenhydrate. Das würde super bei Migräne helfen und bei Krebs und bei ach so vielen anderen Krankheiten.
    Was zu beweisen wäre…
    Diese lieben Menschen, die mir das empfahlen, haben natürlich keine Ahnung von Migräne. Ich habe ihnen kurz die wesentlichen Punkte erklärt, danach konnten sie dann die Zusammenhänge besser verstehen. Und ich hoffe, sie ersparen anderen Migränepatienten diesen Tipp.

    Wenn man wegen vieler Schmerzen eh nicht gut drauf ist, nerven diese vielen ungebetenen Ratschläge noch viel mehr als sonst. Normalerweise stelle ich dann meine Ohren auf Durchzug bzw. erkläre ihnen, dass mir diese Tipps bekannt sind. Dann habe ich meistens meine Ruhe.

    Lieber Gruß
    Heika

    Bettina Frank
    Administrator
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    Manchmal sind die gutgemeinten Ratschläge anstrengender als die Erkrankung selbst. 😬🙄

    lacoccinelle
    Teilnehmer
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    Hallo Heika,
    Hallo Bettina,

    Ja, so ist es. Schmerzen und Psyche gehen dann wie ihr wisst Hand in Hand und es ist schwer zu ertragen. Aber ich habe einen kleinen Kreis an Menschen, die mich verstehen und das genügt mir erst einmal.
    Kurzes Update: Nach meiner 5 tägigen Triptan Pause habe ich jetzt in 14 Tagen nur 2 Medikamententage gehabt.
    Ich liege jetzt zwar mit einer dicken Erkältung im Bett und sehe schon die nächste Migräne im Anflug, aber bin nun bei 7 Schmerztagen um einiges entspannter. Bin aktuell in der 22. SSW 🙂

    lacoccinelle
    Teilnehmer
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    Hallo zusammmen,

    Hier wieder ein kleines Update. Ich bin nun in dem 7. Monat schwanger und unter dem Strich hat sich die Migräne nicht gebessert.
    Schwangerschaftsübelkeit habe ich auch noch nach wie vor.

    Mit Triptanen ging’s mir schon immer nicht sonderlich gut (habe alle durch). Das Aufstehen fällt mir dann schwer. Nun habe ich ein Blutdrucktage Buch gefühlt. An normalen Tagen ist der Blutdruck “optimal”, bei Triptaneinnahme sehr niedrig.
    Ich konnte im Netz keine Erklärung dazu finden. Ist das normal?

    Bettina Frank
    Administrator
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    Hallo Lacoccinelle,

    tut mir sehr leid, dass Du zu denjenigen zählst, denen es in der Schwangerschaft nicht deutlich besser geht. 😔 Den größten Teil der Schwangerschaft hast Du schon gemeistert, bald ist es überstanden. 🙂

    Mit Triptanen ging’s mir schon immer nicht sonderlich gut (habe alle durch). Das Aufstehen fällt mir dann schwer. Nun habe ich ein Blutdrucktage Buch gefühlt. An normalen Tagen ist der Blutdruck “optimal”, bei Triptaneinnahme sehr niedrig.

    Normalerweise können Triptane und auch der vorhergehende Schmerz den Blutdruck steigern. Wichtig ist allerdings, dass der Blutdruck sonst normal ist. Wenn er bei Dir unter der Behandlung nun so niedrig ist (keine Ahnung, warum), ist verständlich, dass Du kaum aufkommst.
    Wenn es Dir große Sorgen macht, sprich den Arzt darauf an.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    lacoccinelle
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 180

    Hallo liebe Bettina,

    Danke für die schnelle Rückmeldung.
    Ja, diesen Zustand habe ich auch schon akzeptiert. Wie du sagst, es ist ja ein Ende bald in Sicht.

    Okay, das ist gut zu wissen. Ich habe am Montag einen Termin beim Neurologen und werde fragen.
    Ich habe heute Mittag ein Triptan genommen und der Blutdruck ist direkt wieder abgefallen in “niedrig”.

    Liebe Grüße
    Lacoccinelle

    Bettina Frank
    Administrator
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    Liebe Lacoccinelle,

    schon recht spannend bei Dir. 😉 Die meisten Schwangeren haben – wenn überhaupt – Probleme mit einem zu hohen Blutdruck. 😉

    Brüte schön weiter und liebe Grüße
    Bettina

    lacoccinelle
    Teilnehmer
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    Hallo,

    Ich war am Montag bei einer neuen Neurologin für eine Zweitmeinung zu „Therapie bei Migräne in der Schwangerschaft“ und musste den Termin erst einmal sacken lassen.

    Auf meine Frage zum Thema Blutdruck kam „weiß ich auch nicht, normalerweise ist er höher“ – keine Nachfragen, keine Untersuchung.

    Zur Therapie in der Schwangerschaft kam „da kann man wohl nichts machen, da müssen Sie durch“

    Und zum Thema Weiterbehandlung nach OP / Entbindung „Joa weiß ich auch ehrlich gesagt nicht. Was spricht denn dagegen, Ihre normalen Medikamente zu nehmen?“

    Irgendwie habe ich mir mehr erwartet. Zu mindest, dass ein Ratschlag bezüglich Schmerzmittel Pause nach der Geburt kommt, mit welchen Medikamenten ich die Pause zu Hause unterstützen kann etc.
    Und vor allem: kann man Triptane direkt nach der Geburt nehmen usw, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass die im Kreissaal sich nicht spezifisch mit Migräne Medikation auskennen.
    Daraufhin kam der Einwand, wenn ich mir weniger Gedanken machen würde, würde die Migräne von alleine verschwinden. Und – sie hat gelacht als ich gesagt habe, dass ich meine Migräne Medikamente mit in die Klinik nehme – als würde ich komplett übertreiben.

    Nicht eine einzige Nachfrage kam von ihr oder der Wille mir irgendeinen Ratschlag an die Hand zu geben. Sie muss ja das Rad nicht neu erfinden, aber bei so etwas ist es ja kein Wunder, dass man eher Dr. Google befragt.

    Also ich werde dann in die Kliniktasche Triptane, Sumatriptan Spritze und Naproxen packen und die Ärzte dann ggf. vor Ort informieren bevor ich es einnehme. Und einfach mal hoffen, dass ich an den Tagen Migräne frei bleibe. Bzw. versuche ich das bei der Anmeldung zu klären.

    Naja, ich lasse mir die Woche jetzt nicht dadurch vermiesen 🙂
    Liebe Grüße

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6961

    Liebe lacoccinelle,

    das scheint ja leider ein unbefriedigender Termin gewesen zu sein. Gerade wenn man in Nöten ist, braucht man ein gutes Konzept an die Hand, an dem man sich orientieren kann; eigene Varianten, der aktuellen Situation angepasst, können ja trotzdem noch einfließen.

    Der Satz

    Daraufhin kam der Einwand, wenn ich mir weniger Gedanken machen würde, würde die Migräne von alleine verschwinden.

    zeugt leider von nicht ausreichender Kenntnis über eine Migräneerkrankung. Das weißt du natürlich, dennoch sind solche Sätze verletzend, weil sie dir bzw. deinem Verhalten die Schuld für die Migräne zuschieben.
    Nun ja, sich gedanklich zu stark unter Druck zu setzen oder sich zu intensiv um das Thema Migräne zu drehen, ist nicht förderlich für eine Verbesserung (wobei das nicht heißen soll, dass du das tust; du setzt dich verständlicherweise als schwer Betroffene mit der Thematik sinnvoll auseinander und suchst nach Hilfe), doch Migräne hat man auch ohne das.
    Du kannst völlig tiefenentspannt tagelang auf der Couch sitzen und dich schonen und dennoch Migräneattacken bekommen.

    Falls es dich tröstet: Mir wurden von Ärzten durch eine Zusatzverkrankung vor langer Zeit mal die Einnahme von Triptanen verboten.
    Ich ging völlig verzweifelt zu dem einzigen Neurologen vor Ort und erklärte ihm, dass alle „normalen“ Schmerzmittel nicht helfen würden. Und bekam zur Antwort, das würden sie schon, man müsse sie nur richtig nehmen.
    Was ich aber tat. Und als ich ihm das sagte, wich er aus und meinte, es sei sowieso wichtiger, „nein sagen“ zu lernen, das würde noch viel besser helfen.
    Und mehr Ideen hatte er nicht. Der Vorschlag einer medikamentösen Prophylaxe wäre angebracht gewesen, doch das wusste ich damals selber noch nicht.

    Dieser Termin fand während einer starken Migräneattacke von mir statt und über die Gedanken, die mir über diesen Arzt in diesem Augenblick durch den sowieso schon malträtierten Kopf gingen, decke ich mal lieber den Mantel des Schweigens. 😉

    Ich nehme übrigens grundsätzlich meine Medikamente überall mit hin, gerade auch ins Krankenhaus. Die Ärzte waren immer froh, wenn ich – natürlich nach Absprache mit ihnen – meine Medikamente nahm und sie sich um die Besorgung nicht kümmern mussten.
    Ich mag ja dort auch nicht stundenlang warten, bis sie aus der Apotheke endlich mein Triptan herbeigeschafft haben und meine Migräneattacke bis dahin so richtig eskaliert ist.

    Du machst das absolut richtig.

    Lieber Gruß
    Heika

    • Diese Antwort wurde vor 6 Monaten, 2 Wochen von heika geändert.
    Bettina Frank
    Administrator
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    Das was Heika sagt. 👍

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