Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Neuvorstellung (Zuversicht)

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  • Bettina Frank
    Administrator
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    Liebe Zuversicht,

    Das mit der Sedierung habe ich nicht ganz verstanden. Wäre das zum Beispiel Diazepam ?

    ja genau, man kann aber auch mit anderen Mitteln sedieren. Dazu muss der Arzt beraten.

    Eine Prophylaxe ist dann sinnvoll, wenn man immer wieder über die 10 Behandlungstage kommt, wenn Auren schwer behindern, oder die Attackenmedikation über längere Zeit nicht den gewünschten Erfolg bringt. Du könntest also noch weiter testen, inwieweit Du die Attackentherapie verbessern kannst.

    Zur Kombination der Triptane: Aus neurologischer Sicht besteht kein Grund, Triptane nicht zu kombinieren mit ausreichendem Abstand. Dies wurde von einem auf Migräne spezialisierten Neurologen mal explizit so erklärt bei einem Kongress.
    Die Hersteller sichern sich aber ab, wie das immer so ist, und als Verbraucher steht man dann im Wald. 😉 Ich kombiniere Zolmitriptan mit Sumatriptan Injekt, wenn nötig. Nach Absprache mit dem Arzt kann man das individuell für sich testen, offiziell empfehlen dürfen wir es aber aus vorgenannten Gründen nicht.

    Wichtig: Wenn ein Triptan in einer Attacke gar nicht wirkt, macht es meist keinen Sinn, es mit einem anderen Triptan zu versuchen. Es wird dann ziemlich sicher auch nicht wirken. Ausnahmen sind die Spritze nach dem oralen Triptan und der Nasenspray. Die Spritze umgeht komplett den Magen, der Spray zum Teil.

    kann man auch Gruppenübergreifend die Foren durchsuchen?

    Ja, rechts oben in die Lupe Suchbegriff eingeben.

    Schnelle Besserung und liebe Grüße
    Bettina

    Zuversicht
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 300

    Liebe Julia, liebe Bettina,

    danke für eure Antworten!!

    Julia, das mit LongCovid tut mir leid 🙁 Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

    @Bettina, danke für den Tipp mit der Suche. Ich bin immer umständlich über die Foren gegangen 😉 und ihr habt ja schon zu so vielem so gute Hinweise gegeben. Danke, dass ihr hier so tolle Hilfe leistet! Ihr habt mich übrigens um hunderte Euro reicher gemacht, die ich schon wieder für einen Osteopathen ausgeben wollte 😉

    Die schmerzfreien Intervalle werden größer, aber der Kopfschmerz kommt ständig zurück. (Oder es ist neuer Anfall?). 3 Tage habe ich jetzt auch nichts genommen, mal sehen wie lange ich das noch aushalte.
    Wenn ich wüsste, es ist meine normale Migräne und das ist in 3 bis 4 Tagen rum, dann könnte ich es besser aushalten. Dieser Dauerschmerz zermürbt mich.
    Ich mag mich auch nicht ständig selbst bemitleiden, aber es ist so schwer dran zu glauben, dass es besser wird. Letztes Mal war es nach 3 Wochen vorbei, jetzt sind es schon über 3 Wochen.

    Ich denke, dir kann es helfen, wenn du dich mal mit den Halbwertszeiten der Medis, die du nimmst oder nehmen möchtest beschäftigst

    Dein Tipp, Julia, ist sehr gut! Beim ersten Überfliegen der Halbwertszeiten ist das ja nicht so dolle, entweder es wirkt spät und lang oder schnell und kurz 😉 aber ich bin eigentlich schon optimistisch, dass ich da langfristig noch irgendeine gute Möglichkeit finde. Nur in diesem Dauerkopfschmerz ist es vermutlich schwieriger zu testen. Ich werde eine Tabelle dazu anlegen.

    Zur Sedierung: zählt das denn nicht zur 10/20 Regel? Ist das dann angebracht bei absolut nicht auszuhaltenden Schmerzen (also eben vielleicht statt des Kortisons – ich kann das ja demnächst nicht schon wieder bekommen) oder wäre das auch eine Möglichkeit bei dem Dauerkopfschmerz? Von einer Sedierung hat bisher niemand gesprochen… Kortison hat mich beide mal auch null gepuscht, sondern eher müde gemacht 😉

    Ich danke euch herzlich!

    LG

    Zuversicht

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33395

    Liebe Zuversicht,

    Ihr habt mich übrigens um hunderte Euro reicher gemacht, die ich schon wieder für einen Osteopathen ausgeben wollte ?

    Yess! ?

    Zur Sedierung: zählt das denn nicht zur 10/20 Regel? Ist das dann angebracht bei absolut nicht auszuhaltenden Schmerzen (also eben vielleicht statt des Kortisons – ich kann das ja demnächst nicht schon wieder bekommen) oder wäre das auch eine Möglichkeit bei dem Dauerkopfschmerz? Von einer Sedierung hat bisher niemand gesprochen… Kortison hat mich beide mal auch null gepuscht, sondern eher müde gemacht ?

    Sedierende Medikamente wie Benzodiazepine, Neuroleptika, Antihistaminika und Antiemetika zählen nicht zu den Akutmedikamenten für Migräne und Kopfschmerzen und somit auch nicht in die 10/20-Regel. Sie können nach Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden, wenn man Akutmedikamente einsparen muss und auch begleitend in der Medikamentenpause. Frag mal den Arzt, was er Dir empfehlen kann.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8621

    Liebe Zuversicht,

    noch ein Vorschlag zum Sedieren: ich sediere lieber mit Oxazepam als mit dem sehr lang wirkenden Diazepam. Kommt drauf an, was man erreichen will. Liege ich sowieso im Bett und muss nicht arbeiten ist Diazepam das Richtige. Hab ich nur wenig Zeit (eine Nacht z.B.) ist mir persönlich das Oxazepam (oder ein anderes Benzo mit kurzer Halbwertszeit) lieber. Da kann ich berechnen, wann die Müdigkeit aufhört und auch evtl. nachlegen. Es gibt im Netz eine Seite, die heißt „PSYCHIATRIE TO GO“ und enthält eine Vergleichsliste der Benzodiazepine. Es ist zwar Sache deines Arztes, zu entscheiden, was er dir aufschreibt, aber zu wissen, was man da nimmt, finde ich sehr sinnvoll. Ich komm mit dem Oxezepam gut zurecht. Da man aber für unsere Bedingungen die Benzos nur kurzfristig mal nehmen sollte wegen der Gefahr der Abhängigkeit, sediere ich gerne mit Opipramol, einem Antidepressivum mit stimmungsaufhellender Wirkung. Ich hab durch Corona keinen Tag-Nacht-Rhythmus und kann so gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: gut wirkende Prophylaxe, Schmerzdistanzierung und nachts ein bisschen Schlaf. Mein Kieler Neurologe verschreibt mir das Opipramol dafür, ich setz es ein wie ich es brauche. Und es zählt nicht im Sinne der 10/20 Regel.

    Du siehst, hier kann man, wenn man möchte, ganz schnell sein eigener Anwalt werden, wie Prof. Göbel immer wieder sagt. Das ist besonders wichtig, weil sehr viele Ärzte die Migränetherapie nicht wirklich im Fokus haben. Also selbst ist die Frau oder der Mann ?!

    Schönen Abend,
    Julia

    Zuversicht
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 300

    Danke euch beiden!

    Nächste Woche habe ich einen Termin und werde das fragen!

    Es ist nur immer komisch, als Patientin eigene Dinge vorzuschlagen 😉

    akascha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 172

    Hallo Zusammen,

    ich habe jetzt doch noch einmal eine Frage zur Sedierung mit Vomex bzw. Dimenhydrinat und täglicher Einnahme von trizykl. Antidepressiva.

    In Kiel wird ja auch Vomex gegeben, auch wenn man zur Prophylaxe trizyklische Antidepressiva einnimmt. Ich habe es sogar zusätzlich zum Schlafen erhalten. Hat sich hier in der Vorgehensweise was geändert?

    Ich weiß, dass im Beipackzettel bezüglich Wechselwirkung darauf hingewiesen wird.

    Danke & Liebe Grüße
    Astrid

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8621

    Och, ganz kess sagen: ich bin im Forum der Schmerzklinik Kiel ?!

    Nein nicht so, ein bisschen Fingerspitzengefühl sollte man schon mit dahin nehmen?.

    Ich hab’s ähnlich schon gemacht, hab gleich beim allerersten Mal meinen neuen Hausarzt gefragt, wie viel Ahnung er von Kopfschmerzen hat. Er war ehrlich! Dann hab ich erzählt, dass ich sowieso damit in Kiel bin und ich das nur abschätzen können wollte. Wir sind seeehr offen miteinander, und haben ein richtig gutes Verhältnis.

    Dass du dabei bist, dich schlau zu machen, sollte er wissen, denn vielleicht ist es ihm ja auch sehr recht. Und wenn nicht? Ich bräuchte dann einen anderen Arzt.

    Ich drück die Daumen

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8621

    Hallo Astrid, du bist im falschen Verlauf gelandet.
    Ja, es kann das Serotoninsyndrom gemeint sein,dann wäre es nicht so schlimm, zu kombinieren. Aber weiter in deinem Verlauf.

    akascha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 172

    Hallo Julia, danke für den Hinweis.
    Und sorry Zuversicht, dass ich in deinen Verlauf gerutscht bin. Das Thema kam in Piratins Verlauf auf. Ich habe meine Frage jetzt dort rein kopiert.

    Liebe Grüße
    Astrid

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33395

    Ich kopiere meine Antwort an Astrid auch noch hier her der Vollständigkeit halber. 😉

    Es geht um die anticholinergen Wirkungen des Dimenhydrinat (Vomex), die durch die gleichzeitige Gabe von trizyklischen Antidepressiva verstärkt werden können – aber nicht müssen. Wenn trizyklische Antidepressiva niedrig dosiert sind, kann man im Anfall auch Vomex geben. Wird in der Praxis oft so gemacht, empfehlen/verschreiben muss es natürlich der Arzt.

    Stelle solche Fragen gerne direkt in Deinem eigenen Schmerzverlauf, damit nicht längere Diskussionen in anderen Schmerzverläufen landen. ?

    Liebe Grüße
    Bettina

    Zuversicht
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 300

    Hallo zusammen,

    ich wollte nochmals um euren Rat bitten, da mein nächster Arzttermin ansteht.
    Ich habe immer noch die gleichen Kopfschmerzen, mal sehr stark (= ggf. ein richtiger Anfall?), mal eher leicht und ab und an sogar mal schmerzfreie Intervalle von 1-2h.

    Eine Woche habe ich gar nicht behandelt, was mir hilft, ist ausruhen & kühlen, kühlen, kühlen. Ich arbeite mit dem Kühlpack aufm Kopf vor dem Computer. Ein Hoch auf das Home Office 😉
    An einem Tag (da es ein besonderer Anlass war) habe ich dann Sumatriptan gespritzt und zweimal Almotriptan genommen. Das hat alles geholfen, nur eben immer viel zu kurz. Nach spätestens 2h kam der Kopfschmerz zurück.

    Wie Julia vorschlug, habe ich mir die ganzen Triptane usw mal bezüglich der Halbwertszeit angeschaut.
    Da auch – abgesehen von diesem seltsamen Dauerzustand – meine Attacken in der Regel zwei Tage gehen, wäre Allegro sicher einen Versuch wert. Das ist ja aber derzeit scheinbar – zumindest nicht zuverlässig – nicht lieferbar.

    Meine Frage:
    Soll ich Zolmitriptan und Eletriptan austesten (das sind die beiden, die ich noch nicht probiert habe) und wäre dann Eletriptan ja sinnvoller wegen der etwas längeren Halbwertszeit?
    Die andere Möglichkeit, die ich noch probieren möchte, wäre Almotriptan mit Naproxen zu kombinieren.

    Und noch eine Frage: Die Praxis, in der ich bin, ist auch als Experte in der Kieler App gelistet, es ist jedoch keine spezialisierte Kopfschmerz-Ambulanz.

    Eigentlich bin ich zufrieden, aber denkt ihr, es macht Sinn bei einer sich so veränderten Migräne (also im Prinzip mehr oder weniger täglicher Kopfschmerz) eine zweite Meinung einzuholen (z.B. bei einer spezialisierten Kopfschmerzambulanz)? Darf man hier nach Erfahrungen in konkreten Praxen fragen, vermutlich nicht oder? (natürlich ohne konkrete Namen zu nennen).

    Vielen Dank!

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8621

    Liebe Zuversicht,

    eine Ambulanz, also meist eine Arztpraxis, die an ein KH angeschlossen ist, muss es sicher nicht sein. Wichtig scheint mir eher ein Neurologe, der wirklich viel Erfahrung mit Kopfschmerzbehandlungen hat (und auch tatsächlich das nötige aktuelle Wissen!). Wenn du uns deinen Wohnort nennst, können wir dir gerne per PN Vorschläge machen. Die Ärzte in der Kieler Liste sind meist recht gut, aber können nicht überprüft werden vor der Aufnahme. Wenn du aber ein gutes Gefühl hast in der Behandlung, ist nicht unbedingt ein Wechsel nötig, denn die Migräne ist ein Chamäleon mit viel Fantasie! Und die Suche nach dem richtigen Arzt kostet evtl. sehr viel Zeit und Nerven.

    Mit den verschiedenen Triptanen habe ich selbst nicht viel Erfahrung. Ich nehme grundsätzlich immer Sumatriptan als Spritze, dann Rizatriptan oder Almotriptan nach ca. 1 Stunde (oder auch schneller ?). Und oft auch dann noch Naproxen. Meine Anfälle sind Alleskönner, sehr schmerzhaft und auch sehr lang. Zu den anderen Triptanen können dir andere Mitglieder sicher mehr sagen.

    Liebe Grüße

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